Dann sind gewiss auch robuste Typen gefragt, kampfstark, aggressiv, die sich in Zweikämpfen behaupten. All das bringt Bentaleb mit, und dazu auch noch die Fähigkeit, ein paar gescheite Pässe einzustreuen, wie bei seinem Kurzeinsatz beim Bundesligastart zu besichtigen war. Drei torgefährliche Szenen fädelte der 21-Jährige in der Schlussphase ein und stoppte überdies mit einem grandiosen Tackling einen gefährlichen Frankfurter Angriff.
"Es hatte alles Hand und Fuß, was er gemacht hat", lobte Heidel den im französischen Lille geborenen Mittelfeldmann, den S04 für ein Jahr von den Spurs ausgeliehen hat; überdies besitzen die Schalker einer Kaufoption. Nach einem schwierigen Jahr will der äußerst talentierte Mittelfeldmann nun in Deutschland wieder durchstarten. Eine langwierige Sprunggelenk-Verletzung, vor einem Jahr erlitten, warf ihn für Monate aus der Bahn. In der Saison zuvor hatte er 39 Pflichtspiele absolviert, und schon mit 19 hatte Bentaleb in der Premier League sein Können unter Beweis gestellt.
Spielersteckbrief Bentaleb
Bundesliga - 2. Spieltag
Er kann es überhaupt nicht vertragen, wenn der Gegner den Ball hat.
Christian Heidel über Nabil Bentaleb
Auch darum war Tottenham zunächst nicht bereit, den algerischen Nationalspieler freizugeben, doch Heidel blieb hartnäckig und machte den Deal kurz vor Toresschluss perfekt, als die Spurs tatsächlich einwilligten. Viel Zeit, seine neuen Kollegen kennenzulernen, hatte Bentaleb freilich noch nicht. Gleich nach seinem Bundesliga-Debüt verabschiedete er sich zum Länderspieleinsatz mit Algerien und feierte am Sonntag mit dem Team das klare 6:0 gegen Lesotho, mit dem sich die Nordafrikaner Platz eins in ihrer Qualifikationsgruppe zum Afrika Cup sicherten.
Weiterer Rückenwind also für Bentaleb, der auch aus taktischen Gesichtspunkten gerade gegen den Branchenprimus am Freitagabend gefragt sein dürfte. "Wir wollen ja Gegenpressing spielen, da passt Nabil Bentaleb perfekt ins System. Er kann es überhaupt nicht vertragen, wenn der Gegner den Ball hat", sagt Heidel. Das aber könnte gerade gegen die Bayern am Freitag wohl sehr häufig passieren. Ein Grund mehr, der dafür spricht, dass Markus Weinzierl den neuen Mann beim ersten Schalker Heimspiel der Saison zur Startelf-Premiere auf den Rasen schickt.
