Bundesliga

"Esswein ist das, was wir für die Flügel gesucht haben"

Hertha: Weiser verlängert bis 2020

"Esswein ist das, was wir für die Flügel gesucht haben"

Neu-Berliner: Alexander Esswein wechselte vom FC Augsburg zu Hertha BSC.

Neu-Berliner: Alexander Esswein wechselte vom FC Augsburg zu Hertha BSC. imago

Das erste Training mit der Mannschaft am Freitagvormittag, am Mittag dann die öffentliche Vorstellung, am Sonntag soll Neuzugang Esswein zum Liga-Auftakt gegen den SC Freiburg bereits im 18er-Kader stehen. "Wenn nichts dazwischenkommt, nehme ich ihn mit", kündigte Trainer Pal Dardai an. "Alex muss sich erstmal an unsere Automatismen gewöhnen. Aber er ist ein Spieler, der uns sofort hilft, wenn ich ihn die letzte halbe Stunde - dann, wenn es Raum gibt - reinwerfe." Auch Esswein selbst sagte: "Ich bin fit und auf dem Level, auf dem man zum Ende der Vorbereitung sein sollte."

Esswein: "Für mich war es Zeit für den nächsten Schritt"

Der Flügelspieler hatte die komplette Vorbereitung mit dem FC Augsburg absolviert. Über den zähen Poker zwischen den Klubs sagte er am Freitag: "Das zog sich lange hin und war für mich eine schwierige Situation, vom Kopf her damit umzugehen. Ich habe jedem in Augsburg gesagt, dass ich es gern machen möchte. Für mich war es Zeit für den nächsten Schritt, ich wollte diese Herausforderung unbedingt wahrnehmen."

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Nach zweieinhalb Jahren in Augsburg will der vierzehnmalige U-21-Nationalspieler, der einst bei Waldhof Mannheim (1998-2002) und dem 1. FC Kaiserslautern (2002-2008) ausgebildet wurde und über Wolfsburg, Dresden und Nürnberg in Augsburg gelandet war, die nächste Entwicklungsstufe zünden. "Man sieht, was für ein Potenzial Hertha hat", so Esswein. "Die Gespräche mit den Verantwortlichen haben mich beeindruckt. Da war schnell klar, dass ich das machen will." Sein früherer Nürnberger Mitspieler Marvin Plattenhardt habe ihm nur Gutes über Hertha berichtet, "gutes Klima, guter Trainer, guter und sehr kommunikativer Co-Trainer, was mir sehr wichtig ist". Esswein mit einem Schmunzeln: "Viel Überzeugungsarbeit musste Platte (Marvin Plattenhardt, d. Red.) gar nicht mehr leisten."

"Jetzt haben wir einen Spieler, der Speed hat und Torgefahr ausübt"

Für Hertha ist es im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten das gewünschte Plus an Dynamik. "Alexander bringt das mit, was wir auf den Flügeln gesucht haben: Tempo und körperliche Wucht", betonte Manager Preetz. "Und er ist bundesligaerprobt." Auch Coach Dardai zeigte sich äußerst zufrieden mit Blick auf Berlins dritten Neuzugang nach Ondrej Duda (Legia Warschau) und Allan (Leihgabe des FC Liverpool): "Es war ein langer Prozess. Es ist schön, dass Alex jetzt hier ist. Wenn er lossprintet mit internationaler Muskulatur und Geschwindigkeit, sieht es sehr gut aus. Er ist gesund und macht einen guten Eindruck. Jetzt haben wir einen Spieler, der Speed hat und Torgefahr ausübt."

Esswein: "Es gab Höhen und Tiefen, die prägen einen auch"

Die nackten Zahlen Essweins (127 Bundesliga-Einsätze, zehn Tore/elf Assists) scheinen ausbaufähig. "Deswegen bin ich hier, damit der Trainer noch ein bisschen was rauskitzelt aus mir", bekannte Esswein. Dass sich in seiner Karriere trotz aller Anlagen selten Konstanz in seinen Leistungen einstellte, räumte er ein: "Es gab Höhen und Tiefen, die prägen einen auch. Ich war im jungen Alter nicht immer der einfachste Typ und ließ mich auch mal hängen, wenn es nicht so lief. Aber das ist vorbei, das war ein Reifeprozess.“

Weiser bleibt an Bord

Neben Essweins Verpflichtung produzierte Hertha am Freitag mit der Vertragsverlängerung von Mitchell Weiser bis 2020 eine weitere Positiv-Nachricht. Der kicker hatte im Januar das Berliner Interesse an einer längeren Vertragslaufzeit des Außenbahnspielers erstmals öffentlich gemacht. Richtig Fahrt nahmen die Verhandlungen zwischen Preetz und Weiser-Berater Norbert Nasse indes erst nach Ende der vergangenen Saison auf. In den vergangenen Tagen dann erfolgte der Durchbruch in den Gesprächen. Weiser, von Dardai nach dem Bröndby-Rückspiel zu einer Woche Einzeltraining verdonnert, bleibt an Bord. Und seine Leistung nach der Einwechslung im Pokalspiel in Regensburg, die er mit einem Kopfballtor krönte, zeigte, dass offenbar nichts hängen geblieben ist im Verhältnis zwischen Trainer und Spieler. "Mitch hat die richtige Reaktion gezeigt", sagte Dardai. Der Begnadigung und dem Tor folgte jetzt die Vertragsverlängerung. Der Frust, danach sieht es aus, ist komplett bewältigt.

Steffen Rohr

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