Bundesliga

Heller statt Neymar: Horns Rückkehr in den Alltag

Kölns Keeper voller Vorfreude auf den Auftakt gegen Darmstadt

Heller statt Neymar: Horns Rückkehr in den Alltag

Nach Olympia ist vor der Bundesliga: Köln und Timo Horn treffen am Samstag auf Darmstadt.

Nach Olympia ist vor der Bundesliga: Köln und Timo Horn treffen am Samstag auf Darmstadt. picture alliance

Er ist längst wieder zurück in Köln, fühlt sich fit ("Jetlag war noch nie mein Problem."), doch immer noch gehen die Gedanken von Timo Horn zurück nach Brasilien, nach Rio, ins legendäre Maracana. Das Finale des olympischen Fußball-Turniers war die größte Erfahrung im Sportlerleben des Kölner Torhüters, daran lässt er wenig Zweifel: "Ich habe so viele Eindrücke gesammelt, so viel erlebt. Ich habe es auf keinen Fall bereut, dass ich teilgenommen habe."

Stolz empfindet Horn, wenn er auf das Erreichte zurückblickt: "Das Finale haben uns die Wenigsten zugetraut." Deshalb ist er mittlerweile auch so weit, dass er sagt: "Wir haben nicht Gold verloren, wir haben Silber gewonnen." Der Frust gleich nach der Niederlage im Elfmeterschießen sei heftig gewesen: "So knapp zu scheitern in einem Endspiel, in dem ein ganzes Land gegen dich ist, das war schon enttäuschend. Aber wir haben etwas erreicht, was Deutschland im Fußball noch nie geschafft hat: Wir haben olympisches Silber geholt. Es ist sensationell, was diese Mannschaft praktisch ohne Vorbereitung geleistet hat." Die Medaille wird ihren Ehrenplatz bei den Horns bekommen, als Symbol für ein wunderschönes Erlebnis.

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Jetzt heißt es: Volle Konzentration auf Darmstadt. Ich bin im Spielrhythmus, da sehe ich keine Probleme.

Timo Horn

Auch die Erfahrung, nicht nur gegen elf Brasilianer, sondern auch gegen 80 000 Zuschauer gekämpft zu haben, will Horn nicht missen. Die typische Fußball-Stimmung im Maracana allerdings sei weniger beeindruckend als die in Müngersdorf: "Es war extrem laut. Aber es packt mich nicht so wie das Feeling in Köln." Stolz habe er empfunden, "als es einige Male recht ruhig wurde", bei den drei Lattentreffern, beim Ausgleich.

Bei Hrubeschs Abschied "sind einige Tränen geflossen"

Still wurde es auch nach der Partie, als allen klar wurde, dass diese Mannschaft wohl nie mehr zusammenspielen und dieser Trainer nie mehr mit ihnen arbeiten wird: "Beim Abschied von Horst Hrubesch sind einige Tränen geflossen", verriet Horn, "wir sind froh, dass wir es geschafft haben, dass er zum Abschluss noch eine Medaille mitnehmen kann."

Nun heißt es Darmstadt statt Brasilien, Marcel Heller statt Neymar. Den Schalter hat Horn schnell gefunden: "Es war einmalig in Brasilien. Das habe ich auch genossen. Aber jetzt heißt es: Volle Konzentration auf Darmstadt. Ich bin im Spielrhythmus, da sehe ich keine Probleme." Der Dienstag sah leichtes Regenerationstraining für den Heimkehrer vor, am Mittwoch hat er frei, "ab Donnerstag steige ich wieder ein, ich freue mich." Auf Punkte. Die Medaille hat er schon.

Frank Lußem

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