Bundesliga

Lasogga-Sehnsucht: Holtby ist heiß auf Zweikämpfe

HSV-Profi kehrt ins Teamtraining zurück

Lasogga-Sehnsucht: Holtby ist heiß auf Zweikämpfe

Das Comeback rückt näher: Lewis Holtby.

Das Comeback rückt näher: Lewis Holtby. imago

Um 10.48 Uhr betrat Lewis Holtby als Erster den Trainingsplatz, zwei Stunden später schrieb er immer noch fleißig Autogramme, als sämtliche Kollegen längst im Kabinentrakt verschwunden waren. Der 25-Jährige präsentierte sich am Dienstag in seiner Paraderolle als Strahlemann - passend zum Trainingscomeback rund sechs Wochen nach seinem Schlüsselbeinbruch. "Die Zeit hat genervt", sagt der Mittelfeldspieler, für den es bei seiner Rückkehr lediglich einen Wermutstropfen gab: "Leider war es nur eine leichte Einheit."

Körperkontakt stand für die HSV-Profis am Dienstagvormittag nämlich generell nicht auf dem Programm, stattdessen ließ Coach Bruno Labbadia verschiedene Spielformen üben. Den Panzer um die linke Schulter hätte Holtby also gar nicht gebraucht, dennoch gibt er ihm ein gutes Gefühl: Das Karbonteil sei "stabil und gleichzeitig leicht", so Holtbys Empfinden, "ich bin dadurch nicht beeinträchtigt."

Spielersteckbrief Holtby
Holtby

Holtby Lewis

Bundesliga - 1. Spieltag
mehr Infos

Am liebsten hätte ich sofort wieder Zweikämpfe absolviert.

Lewis Holtby

Im Test gegen Altona 93 am Nachmittag (17.30 Uhr, unter Ausschluss der Öffentlichkeit) wird der Blondschopf noch nicht mitmischen, die ersten echten Härtetests nach seiner Verletzung kann er indes kaum erwarten: "Am liebsten hätte ich sofort wieder Zweikämpfe absolviert, klar - damit ich die Zurückhaltung direkt aus dem Kopf bekomme."

Comeback gegen Ingolstadt? "Das ist noch weit weg"

Hilfreich ist dabei die Erfahrung, schon einmal nach einem Schlüsselbeinbruch zurückgekommen zu sein. "Damals hat mich Pierre-Michel Lasogga als Erster umgehauen", schmunzelt Holtby, "es ist gar nicht schlecht, wenn man gleich mit den Schwersten aneinandergerät." Grünes Licht für solche Duelle hatte es am Montag von der medizinischen Abteilung gegeben: "Vom Doc kam die Nachricht, dass der Knochen gut aussieht. Diesen Moment hatte ich herbeigesehnt."

Seine Rückkehr auf den Platz in einem Pflichtspiel bildet nun das nächste angestrebte Highlight. Für die erste Pokalrunde in Zwickau ist Holtby noch nicht eingeplant. Beim Ligastart gegen Ingolstadt könnte er aber bereits zum Thema werden. Der Profi weiß allerdings, vor allem gedanklich nichts überstürzen zu dürfen: "Ingolstadt ist noch weit weg. Wir schauen jetzt peu à peu - und wenn ich mich top fühle, ist die Option da, dass ich spiele." In den ersten Wochen voraussichtlich noch mit Panzer.

Thiemo Müller