Bundesliga

Supercup als Stresstest für den BVB

Vor dem Klassiker gegen den FC Bayern

Supercup als Stresstest für den BVB

Dämpft die Erwartungen: BVB-Trainer Thomas Tuchel.

Dämpft die Erwartungen: BVB-Trainer Thomas Tuchel. imago

Nach dem Abgang der Leistungsträger Henrikh Mkhitaryan, Mats Hummel und Ilkay Gündogan rätselt man bei den Westfalen derzeit noch, wie weit die neu formierte Mannschaft zwei Wochen vor dem Ligastart schon ist. Am Sonntagabend im Supercup (20.30 Uhr, LIVE bei kicker.de) geht es nun gegen den FC Bayern, was ohnehin schon eine große Herausforderung wäre, aktuell aber noch etwas größer erscheint.

Aufgrund des Umbruchs und der damit verbundenen, nachvollziehbaren Anlaufschwierigkeiten dämpfte Tuchel am Tag vor dem Klassiker daher auch einmal mehr die Erwartungen: "Wir haben unsere Saisonvorbereitung nicht auf dieses Spiel ausgelegt. Wir können noch nicht maximal fit und in Bestform sein". Man werde gegen die Bayern "auf allerhöchster Stufe abgeprüft." Trotzdem versicherte Dortmunds Trainer gut 24 Stunden vor dem Duell mit dem Branchenprimus, der im Mai das Pokalfinale in Berlin gegen die Westfalen knapp gewonnen hatte: "Wir freuen uns darauf, weil solche Prüfungen uns einen sehr realistischen Aufschluss darüber geben, zu was wir schon in der Lage sind."

Wir freuen uns darauf, weil solche Prüfungen uns einen sehr realistischen Aufschluss darüber geben, zu was wir schon in der Lage sind.

Thomas Tuchel

Natürlich geht es am Sonntag auch um den ersten Titel der Saison, für den BVB dient der Supercup aber diesmal vor allem als Gradmesser. Nach den zuletzt eher mäßigen Leistungen in den Tests gegen Bilbao (0:1) und Sunderland (1:1) im Rahmen des Trainingslagers in der Schweiz hatte Tuchel bereits gefordert: "Das Niveau muss hoch."

Ein Duell mit den Bayern bietet da die Chance, eine Woche vor der ersten Pokalrunde mit einer guten Leistung für Ruhe und Zuversicht zu sorgen. Umgekehrt besteht aber auch die Gefahr, dass der Rekordmeister die aktuell noch vorhandenen Defizite beim BVB aufzeigt. Und dass es die gibt, daraus macht Tuchel keinen Hehl: "Im Training greifen die Prinzipien. Sobald aber ein paar Stressfaktoren dazu kommen, merkt man, dass der Klebstoff noch nicht ausreicht, um das auch durch eine schwere Phase des Spiels zu bringen."

Gegen die Bayern wird es sicher schwere Phasen geben. Wie Dortmunds umgebaut Mannschaft damit umgeht, wird am Sonntag spannend zu sehen sein.

Jan Reinold