Gegen die Rheinländer wählte Schmidt mit José Rodriguez und Fabian Frei zwei Spielmacher-Typen. Das hatte zum einen den schnöden Hintergrund der Belastungssteuerung. "Fabi musste mal 70 Minuten gehen", erklärt Schmidt, schließlich sammelte Frei nach seinem EM-Sonderurlaub bislang wenig Praxis. Zum anderen wollte der 49-Jährige aber auch testen: "Fabi und José, wie klappt das?" Die Antwort: kaum - was sicherlich auch mit der bewussten, physischen Sonderbelastung der vergangenen Tage zusammenhängen mag.
Sowohl Frei als auch Rodriguez bleiben passiv
Vor der Abwehr aber fehlten mit diesem Duo Aggressivität und Balleroberungen. Symptomatisch die Szene vor dem Kölner 2:0: Stefan Bell gewinnt 40 Meter vor dem eigenen Tor ein Kopfballduell gegen Yuya Osako, der Ball kommt im Mittelkreis runter - ein Raum, in dem ein Sechser zustechen muss. Doch sowohl Frei als auch Rodriguez bleiben passiv. Köln erobert das Leder ohne Mühe und durch die offene Schnittstelle gelangt der Ball ohne Gegnerdruck zum Torschützen Leonardo Bittencourt. Erstaunlich: In Abwesenheit der verletzten Jean-Philippe Gbamin und Danny Latza, der in fittem Zustand gesetzt sein dürfte, ging auch im Aufbau einiges schief.
Sonderlob für Halimi
Gegen Rot-Weiß Erfurt (Sonntag, 15 Uhr) am Bruchweg "wird José dann mal länger gehen müssen", blickt Schmidt voraus. Gut möglich, dass daneben Besar Halimi startet. Der Deutsch-Kosovare erhielt für seinen Kurzeinsatz ein Sonderlob, zudem hat Schmidt die andere Kombination, Rodriguez/Suat Serdar, bereits gegen Liverpool beginnen lassen. Mit diesen Umstellungen "können wir herausfiltern, welche Duos besser zusammenpassen", sagt der Schweizer.