Bundesliga

Soriano bringt den Lilien und den Bayern Geld

Fünf Prozent der 14-Millionen-Ablöse an Ausbildungsvereine

Soriano bringt den Lilien und den Bayern Geld

Vom Nachwuchs des SV Darmstadt 98 ist normalerweise nur überregional die Rede, wenn die vier laut DFL-Ordnung vorgeschriebenen Local Player benannt werden und plötzlich U-19-Spieler aus der Hessenliga einen Profivertrag erhalten. Ein positives Schlaglicht auf die Jugendarbeit der Lilien wirft ein Transfer von Italien nach Spanien: Roberto Soriano wechselte für 14 Millionen Euro Ablöse von Sampdoria Genua zum FC Villarreal. Fünf Prozent dieser Summe stehen den Ausbildungsvereinen zu, darunter befinden sich der SV 98 und der FC Bayern.

Er trug schon das Trikot des SV 98 und des FC Bayern: Villarreal-Neuzugang zum Roberto Soriano. picture alliance

Gemessen an der Ablöse für Sandro Wagner (für 2,8 Mio. Euro zu 1899 Hoffenheim) und für Slobodan Rajkovic (für 1,5 Mio. zu US Palermo) fällt der "Erlös" für Roberto Soriano bescheiden aus. Für die vier Jahre, die der gebürtige Darmstädter bis zur U 15 am Böllenfalltor ausgebildet wurde, bekommen die Lilien 140.000 Euro Solidaritätsbeitrag. 2006 wechselte Soriano zum FC Bayern und im Sommer 2009 weiter zu Sampdoria Genua. Aufgrund der Fifa-Richtlinie, dass ab der U 16 0,5 Prozent der Transfersumme pro Saison vergütet werden, erhalten die Münchner rund 200.000 Euro. Da Genua den Mittelfeldspieler bereits für die U 19 verpflichtete, entfällt der Rest des Solidaritätsbeitrags, der an alle Vereine bis zur Vollendung des 23. Lebensjahres gezahlt wird.

Roberto Soriano, der vor zwei Jahren italienischer Nationalspieler wurde, stattet alten Bekannten in Darmstadt immer mal wieder gerne ein Besuch ab, so auch diesen Sommer, als es wieder Kontakt zur Jugendabteilung der Lilien gab. Beim FC Villarreal unterschrieb er bis 2021, die Chancen stehen also gut, dass er noch einmal ablösepflichtig wechselt, nur dann profitieren die Ausbildungsvereine. Der 25-Jährige ist übrigens nicht das einzige Familienmitglied, das am Böllenfalltor ausgebildet wurde: Sein zwei Jahre älterer Bruder Elia stürmt für den Zweitligaaufsteiger Würzburger Kickers.

Michael Ebert