Aus Darmstadts Trainingslager in Haus im Ennstal berichtet Michael Ebert
Außerhalb des Platzes ist Fedetskyy recht witzig, "wir haben 50 Journalisten erwartet", meinte er spontan und grinste angesichts von nur sieben Medienvertretern, die die Lilien ins Trainingslager begleiten. "Es war schon immer mein Traum, im Ausland zu spielen. Es ist eine große Ehre für mich, dass ich es in der Bundesliga machen kann." Befragt nach seinem Kenntnisstand über den neuen Arbeitgeber, zeigte Fedetskyy neben den branchenüblichen Lobeshymen ("Darmstadt hat eine gute Mannschaft") auch Detailkenntnis: "Das Team hat mit seiner Spielweise schon einigen anderen Mannschaften den Nerv geraubt." Das hat sich offensichtlich bis nach Dnipro herumgesprochen, wo der Defensivallrounder die vergangenen vier Jahre für Dnipropetrowsk spielte. Aufgrund des ausgelaufenen Vertrags konnte er ablösefrei gehen.
Spielersteckbrief Fedetskyy
Fedetskyys Hauptposition ist die des Rechtsverteidigers, wo er auch bei der Europameisterschaft in Frankreich alle drei Vorrundenspiele über 90 Minuten absolvierte, darunter auch das 0:2 gegen Deutschland. "Julian Draxler war für mich eine Herausforderung, aber ich habe schon gegen viele guten Spieler gespielt und in der deutschen Nationalmannschaft ist fast jeder ein großer Star", betont Fedetskyy, der damals übrigens die Note 3,5 vom kicker erhielt.
Der 31-Jährige, der die Rückennummer 7 erhält, kann jedoch auch in der Innenverteidigung oder vor einem anderen Rechtsverteidiger in einer offensiveren Rolle agieren. "Das muss der Trainer entscheiden. Ich spiele da, wo es für die Mannschaft am besten ist", sagt er artig. In Darmstadt wird er wohl hauptsächlich mit György Garics um den Platz auf der defensiven Außenbahn konkurrieren, was aber auch davon abhängt, was die Lilien noch als Ersatz für Slobodan Rajkovic präsentieren, der sich bereits bei US Palermo im Trainingslager befindet, bei dessen Transfer nur noch kleine Formalitäten zu klären sind.
