„Im Moment bin ich mit der Situation nicht zufrieden. Aber wir können nicht drei Spieler mit dem Kaliber eines Boateng holen, auch wenn ich das gerne würde. Wir können keine Unsummen ausgeben“, sagt Kovac. Panik wäre zwar deplatziert, schließlich lassen sich die defensiven Automatismen erfahrungsgemäß relativ schnell einschleifen, und doch hofft der Coach natürlich, die Neuen möglichst früh in der Vorbereitung dabeizuhaben.
Der von Real Madrid ausgeliehene Innenverteidiger Jesus Vallejo muss wegen muskulären Beschwerden und eines Ödems erneut kürzertreten. Bei ihm kommt es sehr auf eine kluge Belastungssteuerung an, damit keine längere Zwangspause daraus wird. Bis auf Weiteres gar nicht planen kann Kovac mit Marco Russ nach dessen Tumorerkrankung und Bamba Anderson, der wegen eines Knorpelschadens im Knie seit einem Jahr ausfällt. Carlos Zambrano wiederum hatte eine Ausstiegsklausel genutzt, um für 1,5 Millionen Euro zu Rubin Kasan zu wechseln.
Verstärkungen für die Innenverteidigung bezeichnet Kovac als „Priorität Nummer eins mit Ausrufezeichen“, er mahnt: „Ich möchte nicht mit nur einem oder zwei nominellen Innenverteidigern in die Saison gehen. Es kann immer etwas passieren, dann muss man dort flicken und sich irgendetwas einfallen lassen. Das darf nicht passieren.“ Geht es nach ihm, sollen gleich zwei Innenverteidiger kommen. Ein nachvollziehbarer Wunsch, denn nur dann wäre jede Position doppelt besetzt. Außerdem erwägt Kovac, im Spielaufbau mit einer Dreierkette zu operieren, wozu er drei gesunde, bundesligataugliche Innenverteidiger benötigt, ganz zu schweigen von ein bis zwei Backups.