Bundesliga

Kovac: "Wir müssen variabel sein"

Frankfurt: Training mit 4-2-3-1-Formation

Kovac: "Wir müssen variabel sein"

Hat die Dreierkette als Option auf dem Zettel: Frankfurts Coach Niko Kovac.

Hat die Dreierkette als Option auf dem Zettel: Frankfurts Coach Niko Kovac. picture-alliance

Kovacs Ziel ist es, dass seine Truppe am Ende der Vorbereitung mehrere Formationen beherrscht, sodass sie variabler und schwerer auszurechnen ist, wenn es Ende August ernst wird. Viele Trainer würden heutzutage nicht mehr so oft Eins-zu-eins-Wechsel vornehmen, sondern stattdessen "versuchen, Konfusion beim Gegner herzustellen, indem während des Spiels das System gewechselt wird", erklärt der Fußballlehrer. Zunächst liegt der Fokus allerdings auf nur einer Formation, dem 4-2-3-1 - aus mehreren Gründen.

"Wir sollten jetzt nicht alles auf einen Schlag machen, sondern erst mal die Basics, die wir in den letzten zweieinhalb, drei Monaten ordentlich herausgearbeitet haben, vertiefen. Die Spieler, die schon da waren, haben das ganz ordentlich drin, aber die Neuen müssen wissen, was sie zu welchem Zeitpunkt machen müssen", sagt Kovac. Gleichwohl betont er: "Ich hoffe schon, dass wir im Laufe der Vorbereitung solche neuen Elemente reinnehmen können. Wir müssen flexibel und variabel sein."

Trainersteckbrief Kovac
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Dreierkette als Option

Der 44-Jährige spielt durchaus mit dem Gedanken, sein Team defensiv im Aufbau mit einer Dreierkette antreten zu lassen. Für diese Formation mangelt es im derzeit aber noch an Innenverteidigern. So stehen ihm in David Abraham und Jesus Vallejo lediglich zwei gelernte zentrale Abwehrspieler zur Verfügung. Theoretisch könnte er zwar Makoto Hasebe nach hinten ziehen, "das würde uns aber unserer Stärken im Mittelfeld berauben". Diese Aussage ist zugleich ein Fingerzeig, dass der Coach den Japaner in seiner ersten Elf als Sechser fest einplant.

Bastian Oczipka wäre ebenfalls eine Alternative für die Dreierkette, der etatmäßige Linksverteidiger agierte im vergangenen Auswärtsspiel beim FC Bayern in dieser Rolle, doch auch das sei im Moment kein Thema, erklärt Kovac. Links müsste dann schließlich Neuzugang Taleb Tawatha auflaufen, der nach muskulären Problemen am Freitag erstmals mit der Mannschaft trainierte und wohl einige Eingewöhnungszeit brauchen wird.

Kovac erinnert sich an aktive Zeiten

Kovac wird sich mit taktischen Experimenten deshalb gedulden müssen, bis die Verpflichtung eines weiteren Innenverteidigers perfekt ist. Schätzen gelernt hat er die Ausrichtung mit Dreierkette schon vor über 15 Jahren unter Frank Pagelsdorf beim HSV: "Es ist keinem so bewusst gewesen, aber wir haben damals bereits 3-4-3 mit Raute gespielt. In der Dreierkette spielten Hertzsch, Panadic und Hoogma, ich war vor der Abwehr, Hollerbach links, Groth rechts, davor Cardoso, und vorne stürmten Mahdavikia und Yeboah. Wenn es defensiv wurde, haben sich Martin und Bernd fallenlassen, dann hatten wir einen Block mit fünf Spielern in der Abwehr."

Julian Franzke