Bundesliga

Macht es Meier wie Pizarro?

Frankfurt: Der Torjäger spricht über seine Verlängerung

Macht es Meier wie Pizarro?

Vertrag verlängert: Alex Meier im Trainingslager der Frankfurter Eintracht.

Vertrag verlängert: Alex Meier im Trainingslager der Frankfurter Eintracht. imago

Aus Frankfurts Trainingslager in Flachau berichten Julian Franzke und Georg Holzner

Schon bevor der Torjäger nach der erfolgreichen Relegation in seine Lieblingsurlaubsstadt Miami aufbrach, suchte Fredi Bobic das Gespräch mit ihm. Der neue Sportvorstand bot Meier nicht nur eine Vertragsverlängerung an, sondern auch die Zusage, nach der Profi-Karriere im Verein weiterbeschäftigt zu werden. "In Miami kann man schön in der Sonne laufen gehen und dabei viel nachdenken", meint Bobic grinsend und erklärt: "Ich wollte auch hören, was er denkt. Es ist schön, dass es so ein Agreement gibt, dass man gesagt hat, wir wollen den Weg weitergehen, auch nach der Karriere. Ich finde es immer schön, wenn du so lange bei einem Verein bist und dort später weiterarbeiten kannst. Identifikation ist sehr wichtig, und man braucht Leute mit Fußball-Knowhow."

Meier musste nicht groß überlegen, ob er das Angebot annimmt. "Hier fühle ich mich zu 100 Prozent wohl. Ich bin jetzt das 13. Jahr hier, habe einiges durchgemacht, gute Zeiten, aber auch schlechte Zeiten. Es war vom Herzen her einfach, nochmal zu verlängern", erzählt der Hüne. Wenn am 30. Juni 2018 sein Vertrag bei den Hessen ausläuft, ist er 35 Jahre alt.

Doch es ist keineswegs gesagt, dass der Torschützenkönig von 2015 die Schuhe dann an den Nagel hängt: "Das ist noch lange hin. Ich hoffe, dass meine Knochen halten, und wenn die Lust dann noch da ist, würde ich natürlich gerne weiterspielen. Heute kann ich das aber noch nicht sagen." Trotz der Verlängerung ist es nicht ausgeschlossen, dass er eines Tages seine Karriere auf der anderen Seite des großen Teiches, in den USA, ausklingen lässt. "Ich habe immer gesagt, dass ich den Traum habe, mal in Amerika zu spielen. Aber es muss immer alles passen, und ich müsste von so einem Abenteuer zu 100 Prozent überzeugt sein", erzählt Meier.

Das kurzfristige Ziel lautet nun erst mal, fit und ohne Verletzungen durch die intensive Vorbereitung zu kommen. Auch am Donnerstagvormittag ließ Kovac wieder über zwei Stunden trainieren, gab den Nachmittag aber ausnahmsweise frei. "Locker steckt man das nicht weg. Man muss sich wie in jeder Vorbereitung quälen, das gehört einfach dazu. Umso härter das Training ist, umso besser sind wir für die Spiele gerüstet", weiß der Offensivspieler.

Es war vom Herzen her einfach, nochmal zu verlängern.

Alex Meier

Das Wichtigste ist für ihn, der in den vergangenen Jahren einige langwierige Verletzungen wegstecken musste, die Gesundheit. Im April 2015 wurde er an der Patellasehne operiert, fiel monatelang aus. Knapp ein Jahr später musste er sich aufgrund anhaltender Schmerzen einer Arthroskopie im Knie unterziehen, wobei zum Glück keine schweren Schäden festgestellt wurden. Nun sagt Meier: "Das Knie ist gut, toi, toi, toi, dass es so bleibt. Das Wichtigste ist, dass das Knie hält und ich immer durchtrainieren kann, damit ich die Kraft und Kondition bekomme."

Um auf seinem Top-Level spielen zu können, arbeitet der Goalgetter auch abseits des Trainingsplatzes viel. "Man muss den Köper mehr pflegen, vor und nach dem Training mehr investieren. Außerdem hilft uns die professionelle Entwicklung der letzten Jahre. Von außen sind viel mehr Hilfen gekommen, jetzt wird uns immer Blut abgenommen, bei der Ernährung werden wir beraten", erklärt der 33-Jährige.

Der neuen Saison blickt er zuversichtlich entgegen, seine Eindrücke von der bisherigen Vorbereitung sind positiv. "Wir haben eine gute Mannschaft und gute Jungs dazu bekommen. Im Training sieht man, dass wir gerade bei den Passübungen, beim Überzahlspiel, dem Ballhalten immer besser werden, da ist ein Fortschritt zu sehen. Schlechter als letztes Jahr geht es ja auch fast gar nicht, das wäre fatal."

Bleibt Meier gesund, weiß die Eintracht zumindest über einen treffsicheren Mann in ihren Reihen. Geht es nach Bobic, darf das ruhig noch länger so bleiben: "Es kann auch sein, dass Alex noch in fünf Jahren hier hockt, spielt und wie Pizarro die Buden macht." Meier kann die Zeit jetzt in jedem Fall mit dem positiven Gefühl angehen, dass es nicht nur ein Abschiedsspiel geben wird, sondern er danach auch einen sicheren Job bei der Eintracht antreten kann.