Die Europameisterschaft ist vorbei, die Bundesligisten trainieren wieder, der Transfermarkt wird so langsam in Schwung kommen. Ein guter Zeitpunkt, um Gespräche zu führen. So geschehen am Dienstag in Wolfsburg. Roger Wittmann, einer der einflussreichsten Berater des Landes, fuhr vor dem VfL-Center vor. Er hatte einen Termin bei Klaus Allofs. "Wir hatten ein paar Themen", erklärt der Wolfsburger Manager, "es war ein Auf-den-Punkt-Bringen nach den vergangenen Wochen." Vor allem drei Wittmann-Spieler standen im Mittelpunkt der Unterredung: Julian Draxler, Ricardo Rodriguez und Luiz Gustavo. Der kicker sprach mit Allofs darüber.
Der Stand bei Draxler: Proaktiv ging Allofs im Gespräch mit dem Spielerberater vor. "Bevor die Frage kam", berichtet der Geschäftsführer, "habe ich erklärt: Julian bleibt, wir werden ihn nicht abgeben." Anders als im Fall André Schürrle, dessen Wechsel zu Borussia Dortmund nicht mehr überraschen würde, drückt sich der VfL-Manager in dieser Personalie unmissverständlich aus. Draxler, so heißt es, zieht es nach nur einem Jahr wieder weg aus Wolfsburg, der FC Arsenal gilt als größter Interessent. Jedoch: Um seine Ziele - die Qualifikation für das internationale Geschäft - zu erreichen, benötigt der VfL seinen Nationalspieler dringend. Das wird Allofs dem 22-Jährigen nach dessen EM-Urlaub auch persönlich noch einmal erklären.
Spielersteckbrief Draxler
Bundesliga - 1. Spieltag
Rodriguez-Mayoral-Verrechnungsgeschäft? "Kein Thema"
Der Stand bei Rodriguez: Am Ende der vergangenen Saison teilte der Schweizer dem VfL mit, dass er seine Zukunft nicht in Wolfsburg sehe. Von seiner Ausstiegsklausel, die dem Linksverteidiger bis Ende Juni einen Wechsel für 25 Millionen Euro ermöglicht hätte, machte er indes nicht Gebrauch. Ein Wechsel steht dennoch weiter zur Debatte – jedoch, Stand jetzt, nicht zu Real Madrid. Die spanische Zeitung "AS" berichtete von einem möglichen Verrechnungsgeschäft mit dem vom VfL umworbenen Real-Stürmer Borja Mayoral. Allofs sagt dazu: "Nein, das ist überhaupt kein Thema."
Luiz Gutavo: "Alles ist möglich"
Der Stand bei Gustavo: Auch der Brasilianer hätte den VfL dank Klausel bis Ende Juni für 25 Millionen Euro verlassen können, passiert ist jedoch ebenfalls nichts. Gustavo lässt seine Zukunft zwar weiterhin offen ("Alles ist möglich"), jedoch deutet auch nach dem Wittmann-Besuch derzeit vieles auf den Verbleib des Mittelfeldleaders hin. "Luiz hat einen Vertrag", betont Allofs, "und es gibt vom Berater auch überhaupt keine Anfrage für einen Wechsel." Und auch Gustavo macht nicht den Eindruck, als wolle er mit aller Macht weg. Im Gegenteil. Am Wochenende betonte er: "Ich werde alles versuchen, dem VfL zu helfen."
