Bundesliga

Nagelsmanns Two-Touch-Philosophie

Hoffenheim: TSG-Trainer will Fehlerquote minimieren

Nagelsmanns Two-Touch-Philosophie

Hat klare Vorstellungen: TSG-Trainer Julian Nagelsmann.

Hat klare Vorstellungen: TSG-Trainer Julian Nagelsmann. picture alliance

Also scharfe, vertikale Pässe, die dann auf nachrückende Kollegen abgelegt werden. "Das spielen viele Mannschaften, aber ich wünsche mir das in einer bestimmten Art und Weise und in einem bestimmten Winkel", mehr mag der 28-Jährige nicht verraten.

Etwas anderes schon. Die häufig propagierten Direktpässe, der sogenannte One-Touch-Fußball, ist in Nagelsmanns Augen nicht das Maß aller Dinge. "Ich fordere gerne zwei Kontakte ein und mag nicht so sehr das Direktspiel, weil das doch sehr fehlerbehaftet ist." Dadurch würden zu viele verheißungsvolle Angriffe unnötig verspielt.

Trainersteckbrief Nagelsmann
Nagelsmann

Nagelsmann Julian

TSG Hoffenheim - Vereinsdaten
TSG Hoffenheim

Gründungsdatum

01.07.1899

Vereinsfarben

Blau-Weiß

mehr Infos

Es sieht immer gut aus, wenn 20 Stationen immer nur direkt spielen, aber das kann eben nur Barcelona.

Julian Nagelsmann

"Es gibt zwei Möglichkeiten, das Spiel schnell zu machen. Direktspiel mit hoher Fehlerquote oder mit zwei Kontakten, dann müssen die Pässe aber scharf und richtige Bretter sein", erklärt Nagelsmann, und erläutert weiter: "Fußball ist auch ein bisschen Wahrscheinlichkeitsrechnung. Wenn ich von zehn Angriffen neun vorne rein bekomme, ist die Wahrscheinlichkeit zu treffen höher, als wenn ich das nur viermal schaffe." Das leuchtet ein. Also erzieht er seine Jungs in engen, schmalen Spielfeldern teils mit zwei Pflichtkontakten zu dieser Spielweise: Two-Touch-Fußball. "Lieber etwas zeitverzögert, aber sicher spielen."

Keine Grundsatzentscheidung

Das bedeutet für die TSG allerdings keine Grundsatzentscheidung. "Ich will auch keine direkten Bälle ausschließen, gerade bei Umschaltaktionen. Aber es geht darum, den Ball auch sicher und zielgerichtet in den eigenen Reihen halten zu können", so Nagelsmann, "es sieht immer gut aus, wenn 20 Stationen immer nur direkt spielen, aber das kann eben nur Barcelona. Aber selbst die spielen fast alles mit zwei, drei Kontakten. Bayern München hat unter Guardiola fast nichts direkt gespielt." Daran soll sich nun auch die TSG orientieren.

Michael Pfeifer