Bundesliga

Neue Satzung: Vergütung fürs Lilien-Präsidium möglich

Mitgliederversammlung: Krämer bleibt Chefkontrolleur

Neue Satzung: Vergütung fürs Lilien-Präsidium möglich

Sprach sich auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung für die neue Satzung aus: Darmstadts Präsident Rüdiger Fritsch.

Sprach sich auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung für die neue Satzung aus: Darmstadts Präsident Rüdiger Fritsch. imago

Dabei sollen als Kriterien die "Branchenüblichkeit" und der "Zeitaufwand" maßgeblich für die entsprechende Entlohnung sein. Eine Vergütung für ein Präsidiumsmitglied können zunächst die anderen Mitglieder des Präsidiums - ohne das Mitglied, um dessen Entlohnung es geht - vorschlagen. Ob eine entsprechende Summe angemessen ist, muss vor der Auszahlung allerdings noch der Verwaltungsrat prüfen, dem auch die endgültige Beschlussfassung obliegt. Das Gremium nimmt beim SV 98 in etwa jene Kontrollfunktion wahr wie in großen Unternehmen oder Stiftungen der Aufsichtsrat.

Chefkontrolleur der Lilien bleibt auch nach dem Montagabend weiterhin Alfred Krämer. Im letzten Tagesordnungspunkt wurden die Verwaltungsrats-Mitglieder gewählt, wobei es gegenüber der vorherigen Besetzung keine Neuerungen gab. Krämer hat den Vorsitz des bei den Darmstädtern bislang unauffällig und unaufgeregt im Hintergrund arbeitenden Gremiums inne. Sein Stellvertreter ist Erwin Falk. Die weiteren Mitglieder im Verwaltungsrat sind Prof. Horst Blechschmidt, Dr. Wolfgang Gehrke und Dr. Helmut Zeitträger.

SV Darmstadt 98 - Vereinsdaten
SV Darmstadt 98

Gründungsdatum

22.05.1898

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Alte Satzung nicht mehr zeitgemäß

Zuvor hatte Präsident Rüdiger Fritsch noch einmal deutlich gemacht, weshalb er die bisherige Satzung für nicht mehr zeitgemäß hält. Als erster Mann des SV 98 ist er - im Gegensatz zu anderen Fußball-Bundesligisten noch stark in Geschäftsführer-Manier ins operative Tagesgeschäft involviert und musste aufgrund der hohen Zahl an Stunden für den Verein in seinem Beruf als Wirtschaftsjurist bereits kürzertreten. Ähnlich aufwändig - und angesichts der großen Tragweite mancher Entscheidung im 45-Millionen-Euro-Betrieb Darmstädter Profi-Fußball risikobehaftet - sind auch die Ämter von Fritschs Stellvertretern Markus Pfitzner und Volker Harr, von Finanzfachfrau Anne Baumann, Lizenzspieler-Vertreter Tom Eilers, Amateurvertreter Wolfgang Arnold und NLZ- sowie Sportvertreter Uwe Kuhl.

Sie alle werden in ihrem Handeln - außer bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz - durch die beschlossene Neufassung der Satzung besser als bisher geschützt. Zugleich verschaffte sich der SV 98 damit eine bessere Ausgangslage für das Werben um künftige Präsidiumsmitglieder. Spätestens bis zum Saisonstart Ende August will Fritsch unterdessen bekanntgeben, ob er auf der nächsten Ordentlichen Mitgliederversammlung im Herbst für eine weitere (zweijährige) Amtszeit kandidiert.

Jens Dörr