"Durch den Wechsel von Dirk Schuster zum FC Augsburg ist eine Ära zu Ende gegangen, heute ist der Beginn eines neuen Projektes", betont Lilien-Präsident Rüdiger Fritsch bei der Präsentation des neuen Dreigestirns im ultramodernen Wissenschaftszentrum Darmstadtium. In der täglichen Arbeit wird das Umfeld von Meier und Fach eher Retrolook besitzen, gibt es doch am Böllenfalltor einen großen Renovierungsstau. Meier stört es nicht: "Normalerweise wurde die Rasenheizung immer erst eingebaut, wenn ich einen Verein verlassen habe, diesmal ist schon eine da, wenn ich komme."
"Fakt ist, dass wir im Profifußball ein Küken sind. Dieses muss gepflegt und gehegt werden", sagt Fritsch, "dabei wollen wir keine Experimente eingehen." Meier (57), Fach (53) und der neue Co-Trainer Frank Heinemann (51) verkörpern die Erfahrung von zusammen 990 Erst- und Zweitligaspielen als Spieler, sie sind seit vielen Jahren im Trainergeschäft tätig.
SV Darmstadt 98 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
22.05.1898
Vereinsfarben
Blau-Weiß
Trainersteckbrief Meier
Dieses gab bei der Trainerauswahl den Ausschlag und nicht etwa, dass Meier und Fach einst bei Gladbach zusammenspielten. "Das ist lange her und im Fußball werden die Trainerjobs nicht aufgrund von Vetternwirtschaft verteilt, es wird ein Anforderungsprofil erstellt. Davon abgesehen ticken wir einfach ähnlich", erklärt Meier, der seine Arbeit einen Tag vor der offiziellen Vorstellung aufnahm und unter anderem mit Aytac Sulu (Meier: "Er wird unser Kapitän bleiben") führte. In den nächsten Wochen wartet viel Arbeit auf den neuen Lilien-Coach, der sich bis 2018 an den SV98 band. Die Lust auf Darmstadt und die Erstklassigkeit ist definitiv vorhanden: "Die Bundesliga ist sexy, ich aber auch manchmal."
Kein Angebot für Wagner - 20 Millionen Euro Etat
Am 25. Juni ist Trainingsstart bis dahin will Meier mit möglichst vielen Spielern sprechen und nach neuen suchen. Samstag in einer Woche wird nach derzeitigem Stand auch Sandro Wagner trotz seiner Abschiedsankündigung dabei sein, "bisher liegt kein Angebot vor" (Meier). Die Zusammenstellung des neuen Kaders wird sich aufgrund der finanziellen Möglichkeiten wohl erneut über die gesamte Transferperiode erstrecken - auch wenn der Personalkostenetat von 16 auf 20 Millionen Euro erhöht wurde, die Lilien sind damit wohl weiterhin Schlusslichter der Liga.
