Nach kicker-Informationen fordert der Kontrollausschuss die Sperrung der Stehblöcke bei zwei Spielen - die Eintracht strebt dagegen eine mündliche Sportgerichtssitzung an.
Vorige Woche hatten sich Klubvertreter mit dem DFB-Kontrollausschuss getroffen. "Die Besprechung verlief in einem sachlichen und positiven Klima, doch die Vorstellungen sind unterschiedlich", sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann danach auf kicker-Anfrage. Ins Detail wollte er nicht gehen, klar ist jedoch, dass der Bundesligist "Kollektivstrafen generell für ungeeignet hält".
Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Gründungsdatum
08.03.1899
Vereinsfarben
Rot-Schwarz-Weiß
Eintracht Frankfurt - Die letzten Spiele
In der Rückrunde war es gleich bei acht Spielen zu Vorgängen gekommen, die die DFB-Justiz auf den Plan riefen. Die Bandbreite reicht dabei von Bannern mit Schmähkritik am Verband bis hin zum Zünden von Pyrotechnik. Vorkommnisse wie in der Hinrunde, als beim Spiel gegen Darmstadt 98 Fanutensilien der Lilien von Eintracht-Anhänger angezündet wurden und vereinzelt Zuschauer den Platz stürmten, traten allerdings nicht mehr auf. Bis auf die Pyrotechnik hatten die Eintracht und der 1. FC Nürnberg die Anhänger vor allem in den beiden Relegationsspielen gut im Griff, vergleicht man es mit den Vorkommnissen in den vergangenen Jahren in anderen Entscheidungsspielen.
Der Knackpunkt in der juristischen Bewertung ist ein Passus im Urteil vom 21. Januar: "Ein weiteres Heimspiel unter teilweisem Ausschluss der Öffentlichkeit, bei dem ebenfalls der Fan-Stehplatzbereich 40 (Westtribüne/Unterrang) geschlossen bleiben müsste, wird bis zum 6. Dezember 2016 zur Bewährung ausgesetzt. Das heißt, dass der Ausschluss der Zuschauer nur dann erfolgt, wenn es innerhalb der Bewährungszeit zu einem schwerwiegenden Wiederholungsfall kommt." Aus Eintracht-Sicht waren die Vorkommnisse weniger schwerwiegend, der DFB sieht es anders.
Keine Choreographien, keine Blockfahnen
Im Fall des Widerrufs käme auf die Eintracht aber nicht nur die im Januar ausgesetzte weitere Blocksperre zu. Die acht Fälle der Rückrunde würden auch weitere Sanktionen nach sich ziehen, so dass der Klub vermutlich erneut tief in die Tasche greifen muss. Anfang des Jahres war Frankfurt wegen der Vorkommnisse während des DFB-Pokalspiels beim FC Erzgebirge Aue am 27. Oktober 2015 und des Bundesliga-Spiels gegen den SV Darmstadt 98 am 6. Dezember 2015 auch zu 75.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden.
Außerdem erhielt die SGE die Auflage, dass die Fans bis Ende der laufenden Saison bei Heim- und Auswärtsspielen keine Choreographien durchführen und sogenannte Blockfahnen verwenden dürfen. Der Hintergrund ist, dass solche Fahnen oder auch Choreos manchmal genutzt werden, um dahinter unerkannt Pyrotechnik zu zünden.
