Bundesliga

Lorenzen träumt von einer Karriere bei Löw

Bremen: Stürmer feierte sein Debüt für Uganda

Lorenzen träumt von einer Karriere bei Löw

Nationalmannschaftsdebüt: Werder Bremens Melvyn Lorenzen spielte für Uganda.

Nationalmannschaftsdebüt: Werder Bremens Melvyn Lorenzen spielte für Uganda. Getty Images

"Very impressed", so lautet das Urteil, das sich über ihn auf der Homepage des Fußball-Verbands Uganda findet. "Sehr beeindruckend", fanden die Afrikaner also das Debüt, das Melvyn Lorenzen in der Nationalelf gegeben hat. Der Werder-Profi feierte in dieser Woche seinen Einstand im Freundschaftsspiel in Simbabwe, das Uganda mit 0:2 verloren hat. Der 21-Jährige Bremer reiht sich damit ein in den Kreis der Nationalspieler aus aller Herren Länder im Team von Viktor Skripnik.

Der Anfang ist gemacht für den Offensivspieler, der indes zeitnah keine Fortsetzung seiner internationalen Karriere anpeilt. In der WM-Qualifikation absolviert sein Heimatland am Wochenende ein Pflichtspiel in Botswana, bei dem Lorenzen nicht mitwirken will. Bei einem möglichen Einsatz hätte er sich für Uganda festgespielt, was er momentan noch nicht anstrebt. "Ich werde es bei dem einen Spiel belassen", sagte Lorenzen schon vor seinem Debüt der BILD. Danach wolle er in Ruhe überlegen, "wie und wo es für mich weitergeht".

Spielersteckbrief Lorenzen
Lorenzen

Lorenzen Melvyn

Trainersteckbrief Skripnik
Skripnik

Skripnik Viktor

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

mehr Infos
Uganda - Vereinsdaten
Uganda
mehr Infos

Der Hintergrund: Lorenzens Vater stammt aus Uganda, die Mutter ist Deutsche. In England wurde der flinke Stürmer geboren. Das ergibt für ihn die Möglichkeit, für drei Nationen auflaufen zu dürfen. Diese Chance will sich der Bremer zum jetzigen Zeitpunkt noch offenhalten.

"Ich traue mir aber auch zu, irgendwann für Deutschland zu spielen"

Die besten Perspektiven ergeben sich für ihn gewiss in Afrika. Nationaltrainer Milutin Sredojevic hält große Stücke auf den Jungen, der es in der Bundesliga in der letzten Saison auf neun Einsätze gebracht hat. Er konnte ihn auch überzeugen, erstmals für das Vaterland seines Vaters aufzulaufen. Lorenzen selbst spricht von einem Zwiespalt und bringt auch die beiden anderen Länder ins Gespräch: England komme danach für ihn am wenigsten infrage. Doch Lorenzen träumt von einem Einsatz bei Jogi Löw: "Ich traue mir aber auch zu, irgendwann für Deutschland zu spielen."

Da ist wohl eher der Wunsch der Vaters des Gedankens. Realistischer scheint schon eine Zukunft in der Mannschaft Ugandas, einem Team mit vielen Unbekannten und ohne große Stars. Lorenzen weiß: "Die wollen mich dort, die suchen ein Vorbild." Es erscheint ihm reizvoll, dort etwas aufbauen zu können. Noch hat sich der Werder-Akteur indes nicht entschieden. Er beansprucht Bedenkzeit, bevor er sich festlegen möchte, was seine internationale Karriere betrifft.

Hans-Günter Klemm