Bundesliga

Bobic will auf seine Kritiker zugehen

Frankfurt: Angebot für Hasebe, Kittel sucht neue Herausforderung

Bobic will auf seine Kritiker zugehen

Spürt viel Gegenwind und konterte eloquent: Fredi Bobic.

Spürt viel Gegenwind und konterte eloquent: Fredi Bobic. picture alliance

"Ich war Stürmer, werde es offensiv angehen und die Kommunikation suchen", kündigt Bobic an. Dem ehemaligen Sportvorstand des VfB Stuttgart wehte in Internetforen ein heftiger Gegenwind ins Gesicht. "Sein Name polarisiert. Ich bin jedoch der Überzeugung, dass es allen gut zu Gesicht stehen würde, nicht aus der Distanz zu urteilen, sondern am Ende die geleistete Arbeit zu bewerten", betont Aufsichtsratsboss Wolfgang Steubing.

Als Mitglied des dreiköpfigen Hauptausschuss führte Steubing in den vergangenen acht Monaten Gespräche mit etwa einem Dutzend Kandidaten, Bobic habe von Anfang an dazugehört. Nachdem Heribert Bruchhagen (67) zustimmte, sein Dienstverhältnis einen Monat früher als geplant zum 31. Mai zu beenden, bildet Bobic seit dem 1. Juni nun mit Axel Hellmann (44, Marketing und Medien) und Oliver Frankenbach (48, Finanzen) den neuen Vorstand. Einen neuen Vorsitzenden gibt es nicht, die Mitglieder können aus ihrer Mitte heraus einen Sprecher wählen, was momentan nicht geplant ist.

"Bruchhagen hat einen kerngesunden Verein hinterlassen"

Während seiner Vorstellungspressekonferenz versuchte Bobic eloquent die Brücke zu seinen Kritikern zu schlagen. "Ich habe immer nur in Traditionsvereinen gespielt und gearbeitet, sie besitzen eine unheimliche Strahlkraft und große Power. Die Eintracht passt zu mir und meiner Vita", betonte der neue Sportvorstand. Frankfurt besäße viel Potenzial, das er mehr als bisher ausschöpfen wolle. "Heribert Bruchhagen hat einen kerngesunden Verein hinterlassen", so Bobic, der sich als Bewunderer seines Vorgängers outete: "Er ist ein Gesicht der Bundesliga, eine Ikone." Dem Ex-Nationalspieler ist klar, dass er "in große Fußstapfen tritt". Ein klein wenig hörte er sich wie sein Vorgänger an ("Bestandteil der Bundesliga zu sein, ist ein Erfolg"), gleichzeitig versprach er aber auch, "in einigen Dingen ein wenig mutiger zu werden".

Unklarheit bei Meier, Kittel darf gehen, Angebot für Hasebe

Bereits vor der offiziellen Amtsübernahme führte Bobic intensive Gespräche mit Sportdirektor Bruno Hübner, Trainer Niko Kovac und einigen Spielern, darunter auch mit Alex Meier, bevor dieser sich in den USA-Urlaub verabschiedete. Die Zukunft des 33 Jahre alte Kapitäns ist nicht ganz klar, Meier besitzt noch einen laufenden Vertrag, unter gewissen Umständen scheint die Eintracht ihm aber keine Steine in den Weg legen zu wollen. Eindeutig verhielt sich der Klub im Gespräch mit Sonny Kittel (23), dem bedeutet wurde, dass er sich nach eine neuen Herausforderung umsehen soll. Beschlossen ist, dass Makoto Hasebe ein neues Angebot erhält, der Vertrag des 32-Jährigen läuft diesen Sommer aus.

Michael Ebert