Bundesliga

Das Dortmunder Modell: Schnell, schlau, mutig

Dembelé und Merino auf den Spuren von Hummels & Co.

Das Dortmunder Modell: Schnell, schlau, mutig

Das nächste große Talent für Borussia Dortmund: Ousmane Dembelé.

Das nächste große Talent für Borussia Dortmund: Ousmane Dembelé. picture alliance

Ein Kommentar von kicker-Reporter Thomas Hennecke

Leicht gehen Experten, die Ousmane Dembelé schon persönlich in Augenschein nehmen durften, die Superlative aus. Der junge Franzose gehört zur Kategorie jener Spieler, nach denen sich die Chef-Einkäufer aller Klubs die Finger lecken. Im Fall von Dembelé hätten sich Bayern München, FC Barcelona, FC Chelsea und all die anderen Vertreter aus Europas Fußball-Hochadel die Mühe sparen können. Borussia Dortmund war schneller und machte den Deal mit Stade Rennes perfekt.

Spielersteckbrief Dembelé
Dembelé

Dembelé Ousmane

Spielersteckbrief Merino
Merino

Merino Mikel

Schnell zu sein und mutige Transfers mit jungen, verheißungsvollen Talenten abzuwickeln, bietet dem BVB die wohl beste Chance, weiter im Konzert der Großen mitzuspielen. Wenn die Branchenriesen atemberaubende Summen bewegen, um Stars von A nach B zu transferieren, hält Dortmund mit fast schon detektivischem Geschick, mit Kreativität, Beharrlichkeit und exzellentem Scouting dagegen.

Spieler wie Mats Hummels (2008), Sven Bender (2009), Shinji Kagawa (2010) oder Julian Weigl (2015) bewegten sich unterhalb des Radars der Marktführer - der BVB spürte sie mit sicherem Instinkt auf und griff zu. Fast immer ging diese Rechnung auf: Totale Flopps wie der für den damals typischen Dortmunder Fußball ungeeignete Ciro Immobile waren die Ausnahme. Ausgerechnet bei dieser Personalie war die Borussia konventionell vorgegangen: Was sollte bei Italiens Torschützenkönig schon schiefgehen? Wie man heute weiß, offenbar eine Menge.

Bei Dembelé, dem alle Fachleute eine große Zukunft prophezeien, halfen der Borussia am Ende auch günstige Umstände über die letzten Hürden: Rennes-Besitzer Francois Pinault gründete in Frankreich die Firmengruppe Kering, zu der seit 2007 auch Sportartikel-Hersteller Puma zählt. Dass Dembelé jetzt in Dortmund weiter für einen Puma-Klub spielt, ist sicher kein Zufall.

kicker-Redakteur Thomas Hennecke

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