Bundesliga

Russ: Ein Mann der klaren Worte

Ganz Frankfurt hofft auf das Comeback von Alex Meier

Russ: Ein Mann der klaren Worte

Hofft auf Grund zum Jubeln auch in Bremen: Marco Russ.

Hofft auf Grund zum Jubeln auch in Bremen: Marco Russ. Getty Images

"Wenn Alex Meier einigermaßen fit ist, wäre er auf jeden Fall eine Option, gegebenenfalls kommt er von der Bank. Ihm fiel schon öfter der eine oder andere Ball vor die Füße..." Russ sehnt das Comeback des Eintracht-Goalgetters herbei, auch wenn er selbst dadurch die Kapitänsbinde an Frankfurts "Fußballgott" abgeben muss. "Gesundheitlich ist er okay", sagte Trainer Niko Kovac nach den ersten drei Trainingseinheiten, "wir müssen schauen, was die Lunge und die Beine hergeben". Vermutlich wird Meier nach zehn Wochen Verletzungspause beim Eintracht-Gastspiel in Bremen zunächst nur Reservist sein.

An der Weser hatte die Eintracht auch bei ihrem Husarenstreich 1999 gewonnen, damals war es der 31. Spieltag, diesmal ist es der 34., und es würde ein Unentschieden zum direkten Klassenerhalt reichen. "Ich war damals 14 Jahre alt und weiß noch, dass wir das Spiel mit der Familie bei Freunden am TV geschaut haben. Mein Vater ging die zweite Halbzeit spazieren, weil das Spiel ihn so mitnahm", erinnert sich Russ.

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Vor vier Wochen schaute er gemeinsam mit der heutigen Mannschaft vor dem Mainz-Spiel Ausschnitte der Partie im Eintracht-Museum an, Unbekanntes entdeckte er dabei nicht: "Wenn man in der Region aufgewachsen und länger bei der Eintracht ist, holen einen die alten Geschichten immer wieder ein. Es gab ja noch mehr spannende Saisonfinals, wie das 6:3 gegen Reutlingen, als wir 2003 in die Bundesliga zurückkehrten. Der gesamten Mannschaft haben die Szenen von 1999 aber gut getan und sie gepusht, alle haben gesehen, was möglich ist."

Für den sportlichen Umschwung sorgte auch, dass die Standards nun brandgefährlich sind, vier der letzten fünf Tore erzielte die Eintracht nach ruhenden Bällen. Dazu Russ: "Der Wille spielt eine Rolle, aber auch die akribische Arbeit des Trainers, der großen Wert auf Standards legt, weil er genau weiß, dass man dadurch Spiele entscheiden kann. Es war genau der richtige Schlüssel, um den BVB zu knacken." Kovacs Trainingsplan sieht vor, dass es dienstags, mittwochs und die Hälfte des Donnerstagstrainings um die taktische Ausrichtung geht, "dann kommen die Standards hinzu, die die Trainer austüfteln und wir einstudieren".

Was der Innenverteidiger über die Chancen in Bremen denkt, vor welchen Gefahren er warnt, wie Kovac der Eintracht Beine gemacht hat und welchen Anteil Vorgänger Armin Veh am Klassenerhalt hätte, lesen Sie in der kicker-Printausgabe am Donnerstag.

Michael Ebert