Als sein Kerngeschäft erledigt war, wartete schon die nächste Aufgabe: Bruno Labbadia hatte am Mittwoch öffentliche Themen zu bearbeiten. Und zwar mehr als ihm lieb waren. Das Aus für Sportchef Peter Knäbel missfällt ihm ebenso wie die Aussagen von Jaroslav Drobny.
Der Keeper hatte am Dienstag durch den Coach von seinem Aus erfahren , hätte jedoch gern eher Klarheit gehabt und deshalb in der "Sport-Bild" gewettert: "Die Verantwortlichen haben keine Eier. Das ist Kindergarten." Begründung: "Ich saß vergangene Woche vor dem Spiel gegen Wolfsburg eine Stunde mit Beiersdorfer und auch allein mit Labbadia zusammen - aber keiner hat mir gesagt, dass ich gehen soll, obwohl es intern alle wussten. Du sitzt da, und sie lügen dir in die Augen."
Labbadias kühler Konter mit Verweis auf einen Vertragspassus, nach dem der HSV bis Monatsende eine Option zur Verlängerung mit dem Tschechen gehabt hätte: "Wenn man bis zum 31. Mai Zeit hat und am 10. Mai spricht, ist das fair. Wir hatten einen ganz sauberen Umgang mit Drobo."
Diesen hatte er auch mit Peter Knäbel. Das Aus für seinen Sportchef und engen Weggefährten bedauert er öffentlich. "Ich wäre gern den Weg mit ihm zusammen weitergegangen." Mehr als nur ein Lippenbekenntnis. "Wir haben Dienstag lange miteinander gesprochen, werden auch weiterhin reden und uns austauschen."
800.000 Euro für Mathenia - Hunt fällt erneut aus
Das bedeutet: Die von Knäbel auf den Weg gebrachten Personalien werden weiterverfolgt. Abgeschlossen sind die Gespräche mit Christian Mathenia - der Darmstädter wird trotz seines Mittelhandbruchs zeitnah für 800.000 Euro vom SV Darmstadt verpflichtet.
Klare Verhältnisse hat Labbadia auch bezüglich seiner Aufstellung für Samstag. Albin Ekdal fehlt mit Schnittwunde am Schulterblatt ebenso wie Aaron Hunt (Mandel-OP) und Gideon Jung (Rückenprobleme). Dafür steht Nicolai Müller nach Muskelfaserriss in Augsburg wieder zur Verfügung.