Die spannendste personelle Frage bei der SGE lautet: Wie geht Trainer Niko Kovac damit um, dass ihm mit dem wiedergenesenen Carlos Zambrano, David Abraham und Marco Russ drei starke Innenverteidiger zur Verfügung stehen? Kovac spricht von einem "Luxusproblem" und "drei ausgezeichneten Innenverteidigern".
Eine Lösung könnte sein, den robusten und kopfballstarken Russ auf die Sechs zu beordern, wo er als zusätzlicher Abfangjäger der vielen hohen Bällen fungieren könnte. Auf Nachfrage betonte Kovac aber erneut, dass er Russ für keinen geeigneten Sechser halte: "Mit der Position im defensiven Mittelfeld muss man sehr früh aufgewachsen sein. Wenn man als Sechser agiert, hat man 360 Grad um sich herum. Ist man nicht daran gewöhnt, die Übersicht zu bewahren, wird es schwierig. Ich glaube, dass er hinten sehr gut aufgehoben ist."
Spielersteckbrief Zambrano
Spielersteckbrief Russ
Spielersteckbrief Abraham
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Aigner-Einsatz unsicher
Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter Stefan Aigner, der sich gegen Mainz eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, am Donnerstag aber trainieren konnte. Kovac will noch einmal die Ärzte konsultieren und erst dann entscheiden, ob er den Rechtsaußen aufstellt: "Mit einer Gehirnerschütterung darf man nicht spielen."
Sportlich erwartet er von seiner Mannschaft, dass sie nicht nur kämpferisch mit Darmstadt auf Augenhöhe agiert, sondern den Ball auch gepflegt laufen lässt: "Wir wollen Fußballspielen, die Mannschaft hat sich diesbezüglich immer weiter entwickelt." Beim Aufeinandertreffen der schlechtesten Auswärtsmannschaft der Liga (nur zwei Siege in den letzten 26 Auswärtsspielen) mit der zweitschwächsten Heimmannschaft fordert Kovac den nächsten Dreier.
"Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und drei Punkte holen. Letzte Woche habe ich gesagt, dass wir aus den zwei Spielen gegen Mainz und in Darmstadt mindestens vier Punkte holen wollen, jetzt wollen wir nochmal drei mitnehmen", sagt der 44-Jährige.
Kein Spieler erreichte schneller 50. Gelbe Karten als Zambrano
Mit einem fußballerischen Leckerbissen ist in diesem Abstiegsthriller allerdings eher nicht zu rechnen. Die Eintracht stellte mit 84 Gelben Karten ihren Vereinsrekord ein und liegt ligaweit auf Platz 1, Darmstadt folgt mit 80 Verwarnungen auf Rang 2. Ein besonders heißes Duell könnten sich Carlos Zambrano und Sandro Wagner liefern - beides keine Kinder von Traurigkeit. Gegen Mainz sah der Peruaner im 135. Bundesligaspiel seine 50. Gelbe Karte, kein Spieler erreichte vor ihm diese Marke so schnell. Der bisherige Rekordhalter war Jermaine Jones, der dieses Jubiläum im 137. Bundesligaspiel hatte.
