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Verdächtiges Foto: NADA ermittelt gegen Ben-Hatira

Frankfurt: Spritzen und Ampullen bei "Snapchat"

Verdächtiges Foto: NADA ermittelt gegen Ben-Hatira

Handelt sich mit einem verdächtigen Foto Ärger ein: Änis Ben-Hatira.

Handelt sich mit einem verdächtigen Foto Ärger ein: Änis Ben-Hatira. imago

Mit etwas mehr Vernunft hätte sich Ben-Hatira eine Menge Ärger ersparen können. Der 27-Jährige hatte am Donnerstag bei Snapchat ein Foto veröffentlicht, auf dem mehrere Spitzen, Ampullen und Kanülen zu sehen sind. Auf einem der Behälter steht "Lipotalon", das den verbotenen Wirkstoff Dexamethason enthält. Nur mit einer Ausnahmegenehmigung darf dieser Wirkstoff während des Wettbewerbs eingenommen werden. Was Ben-Hatira geritten hat, ein solches Foto zu veröffentlichen, lässt sich mit gesundem Menschenverstand nicht erklären.

Die Eintracht betont, dass der Spieler das Mittel nicht verabreicht bekommen habe. Die Anti-Doping-Agentur NADA hat dennoch rasche Ermittlungen angekündigt. Die "Süddeutsche Zeitung" zitiert Nada-Geschäftsführer Lars Mortsiefer, der erklärt, man werde sich "mit den geeigneten Maßnahmen" um den Fall kümmern. "Genaues möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Aber weitere Ermittlungen und zeitnahe, gezielte Kontrollen sind jedoch ganz oben auf der Maßnahmenliste."

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Wo das Foto entstanden ist, will die Eintracht nicht verraten, obwohl es gerade beim Thema Doping gar nicht genug Transparenz geben kann. Die Pressestelle belässt es bei dem Hinweis, das Foto sei nicht beim Eintracht-Mannschaftsarzt aufgenommen worden.

Kovac: "Das ist sehr unglücklich gelaufen"

Das Theater, das auch überregional für Schlagzeilen sorgt, hätte sich Ben-Hatira lieber erspart. Auch Kovacs Begeisterung hält sich in Grenzen. Den Trainer hatte es schon geärgert, dass sein Offensivspieler nach der Partie gegen Mainz mit Blick auf das Spiel in Darmstadt von "Krieg" gesprochen hatte .

"Das ist sehr unglücklich gelaufen. Im Fußball von Krieg zu reden, finde ich sehr übertrieben. Diejenigen, die Krieg erlebt haben, wissen, was das für ein Ereignis ist, da muss er noch sehr viel lernen. Was die Situation mit dem Foto betrifft, das war dumm gelaufen, das kann man besser regeln. Ich bin kein Freund der sozialen Medien. Die Sachen, die man fotografiert, sollte man für sich behalten, oft setzt man sich damit in die Nesseln", haderte der Fußballlehrer. Ihm wäre es am liebsten, diese Kanäle würden ganz abgeschafft.

Julian Franzke