Viel wird wohl davon abhängen, ob Schubert an der Dreierkette in der hintersten Linie festhält. Denn Herrmann sagt selbst, dass er "eher ein Spieler für das 4-4-2" sei.
Flügelflitzer Herrmann ist ein Spezialist für das Spiel nach vorne. Seine Antrittsschnelligkeit, Power und Abschlussstärke machen aus dem 25-Jährigen eine Idealbesetzung für die offensive Position an der Seitenlinie, wenn er sich - abgesichert von einem Rechtsverteidiger - vornehmlich auf die Läufe in die Tiefe konzentrieren kann. Seine Defensivqualitäten sind brauchbar. Aber als alleinigen Bearbeiter des rechten Flügels sieht man Herrmann nicht unbedingt. Und deshalb kommt ihm Schuberts Umstellung auf die Dreierkette eigentlich weniger gelegen.
Der Trainer bevorzugt Spieler, die defensive Stabilität und offensive Dynamik gleichermaßen versprechen. Wie Oscar Wendt auf der linken Seite. Und Fabian Johnson rechts. Doch Herrmann gibt sich größte Mühe, mit Fortschritten in der Defensivarbeit den Trainer zu überzeugen. "Ich muss mich eben ein bisschen in dieses System reinfinden. Aber das ist kein Problem. Ich kann die Position spielen", betont Herrmann.
Weitere Kandidaten für die rechte Außenbahn: Traoré, Elvedi, Korb
In München fehlt Johnson wegen muskulärer Probleme . Sein Platz auf der rechten Seite wird also nochmals frei, nachdem Schubert dem US-Amerikaner zuletzt gegen Hoffenheim ("Fabian wirkte nicht mehr so frisch") eine Verschnaufpause verordnet hatte. Gegen die TSG beorderte der Coach Ibrahima Traoré anstelle von Johnson in die Startelf, Herrmann wurde später eingewechselt. Eine denkbare Lösung auch für München.
Genauso wie die Möglichkeit, dass zum Beispiel der defensiv starke Nico Elvedi aus der Dreierkette auf die Außenbahn verschoben oder Julian Korb nach langer Wartezeit mal wieder berücksichtigt wird. Die Gedankenspiele zeigen: Der Konkurrenzkampf für Herrmann, jahrelang unumstrittener Stammspieler, ist durch die Umstellung auf die Dreierkette um einiges härter geworden.