Bundesliga

Jojic in der Startelf? "Das wäre kein Experiment"

Mavraj fehlt in Augsburg - Chance für den Spielmacher?

Jojic in der Startelf? "Das wäre kein Experiment"

Neue Chance am Freitag: Kölns Milos Jojic (re) mit Peter Stöger.

Neue Chance am Freitag: Kölns Milos Jojic (re) mit Peter Stöger. Getty Images

Spätestens nach dieser Saison müssen Milos Jojic und der FC eine Entscheidung treffen. Der Spieler, ob er sich nach zwei enttäuschenden Spielzeiten - erst in Dortmund, jetzt in Köln - beim FC den nächsten Anlauf unternimmt, endlich wieder regelmäßig zu spielen. Oder ob ihm das Risiko zu hoch ist, mit einer weiteren Saison mit wenig Einsätzen seine Karriere vielleicht endgültig auszubremsen, und er deshalb woanders Glück und Spielpraxis sucht.

Der FC hingegen muss abwägen, ob er auf Jojics Durchbruch im zweiten Jahr setzt. Oder ob er versucht, die sportlichen Lücken, die Jojic nicht schließen konnte, anderweitig zu füllen. Sprich: Ob der Klub einen andere Akteur verpflichtet, der Kreativität und gefährliche Standards zu bieten hat.

Zur letzten Frage sagt Schmadtke: "Wir haben ja Jojic." Und der Manager fügt an: "Und Risse schießt inzwischen gute Ecken und Mladenovic auch." Doch Letzterer ist kein unumstrittener Stammspieler und Risses Ecken haben bislang nicht konstant hohe Qualität. Und Jojic wartet weiter auf seinen zweiten Startelfeinsatz in dieser Saison. Eine Bank in Sachen Standards hat Trainer Peter Stöger also nicht im Kader. Jojic wäre diese, wenn er regelmäßig auflaufen würde. Spielerisches Potenzial sowie Pass- und Schusstechnik bringt der Serbe mit. Inwieweit er diese Qualitäten unter hohem Bundesligatempo einbringen und dabei den Anforderungen im Defensivspiel gerecht werden kann, ist die Frage, die der Techniker bislang in Köln nicht ausreichend positiv beantworten konnte.

Stöger: "Wir wissen, was er drauf hätte"

Sein starker Joker-Auftritt inklusive Treffer beim 3:2 in Mainz war ein Lebenszeichen. Wiederholt konstante Belege muss Jojic noch liefern. Jetzt, nach gesichertem Klassenerhalt, besteht die Möglichkeit für Stöger, sich ein Bild von Jojic zu machen - unter Wettkampfbedingungen. Ob trotz der Ankündigung, im Saisonfinale keine Experimente einzugehen, die Chance bestehe, dass Jojic in Augsburg beginne, wurde Stöger am Donnerstag gefragt. "Wir sind weit davon entfernt zu sagen, dass es ein Experiment ist, wenn Milos Jojic in der Startformation steht", antwortete der FC-Trainer. Und ergänzte: "Wir wissen, was er drauf hätte. Er hat es in den letzten zwei Wochen auch gezeigt. Er ist auf einem guten Weg."

Günstigere, weil weitestgehend risikolose Rahmenbedingungen für einen Jojic-Test als in den letzten drei Spielen wird es nicht geben. Zumal durch den verletzungsbedingten Ausfall von Innenverteidiger Mergim Mavraj ohnehin ein Platz in der Elf frei wird. Für diesen dürfte Dominique Heintz von links ins Abwehrzentrum rücken und Jonas Hector dessen Position als Linksverteidiger übernehmen, wodurch ein Platz in der Doppelsechs frei würde. Dort oder weiter vorne (falls Yannick Gerhardt ins defensive Mittelfeld zurückgezogen wird) könnte Jojic sein Testfeld finden.

Stephan von Nocks