Denn seinen Wert für die Grün-Weißen hatte der Kapitän auch in Hamburg einmal mehr unter Beweis gestellt. Fritz bäumte sich als Erster und zunächst Einziger auf gegen die Niederlage, avancierte zur kämpferischen Leitfigur - und traf auch nach dem Abpfiff wie kein anderer den passenden Ton.
Während Kollegen und Verantwortliche, allen voran Trainer Viktor Skripnik ("so ist Fußball", "der Gegner wollte auch Tore machen") um den heißen Brei herumredeten, analysierte Fritz klar, treffend und schonungslos: "Bei den Gegentoren hat uns total die Ordnung gefehlt. Wir waren in der Rückwärtsbewegung nicht gut, im Zweikampfverhalten, das ist eine Vielzahl von Fehlern, die wir gemacht haben. Da müssen wir uns nicht wundern."
Wir müssen intensiv und konzentriert arbeiten, wir müssen uns stabilisieren, nicht nur über 60 Minuten.
Werder-Kapitän Clemens Fritz
In der Tat: Es waren nicht fehlende Einsatzbereitschaft oder mangelnder Teamgeist, die Bremen letztlich entscheidend auf die Verliererstraße brachten - sondern schlichtweg gravierende taktische Unzulänglichkeiten.
Fritz: "Wir müssen intensiv und konzentriert arbeiten, wir müssen uns stabilisieren, nicht nur über 60 Minuten. Wir müssen über die komplette Distanz mehr als konzentriert sein." Bei aller spielerischen Qualität, bei aller vorhandenen Leidenschaft - in den letzten drei Ligaspielen dürfte Cleverness zur entscheidenden Tugend werden. Deren Fehlen hat Werder überhaupt erst in die jetzt so prekäre Lage gebracht.