Bundesliga

Strobls spezieller Auftritt

Hoffenheim: Nagelsmann sieht keinen Gewissenskonflikt

Strobls spezieller Auftritt

Am Sonntag Konkurrenten, künftig Teamkollegen: Tobias Strobl und Fabian Johnson.

Am Sonntag Konkurrenten, künftig Teamkollegen: Tobias Strobl und Fabian Johnson. imago

Doch mit einer erneut starken Leistung und den womöglich dritten Auswärtssieg in Folge mit der TSG könnte Strobl sich gewissermaßen selbst im Wege stehen. Die Chancen und Ambitionen der Borussia, sich erneut für die Champions League zu qualifizieren, könnten von Strobl und Co. empfindlich bis nachhaltig gestört werden.

Die Gefahr eines Gewissenskonfliktes sieht Trainer Julian Nagelsmann für seinen Spieler nicht. "Er ist sehr fokussiert und hat sehr gut trainiert", bestätigt der TSG-Coach, "klar ist es etwas Besonderes, weil es sein neuer Arbeitgeber ist, aber er hat mir auch in einem Gespräch vor einigen Wochen schon versprochen, dass er Gas geben wird bis zum Schluss. Und so schätze ich ihn auch ein. Als Typ, dass er alles rausholen und auch den Gladbacher Verantwortlichen zeigen will, dass sie da einen sehr, sehr guten Spieler verpflichtet haben."

Einen enorm vielseitigen obendrein. Deshalb wird Gladbach auch nicht wissen können, auf welcher Position der künftige Mitarbeiter an seiner baldigen Dienststelle am Sonntag vorspielen wird. Es könnte wie zuletzt die Rolle als Innenverteidiger in einer Dreier-Abwehrreihe ebenso sein wie die des Sechsers im defensiven Mittelfeld. Sogar als Außenverteidiger hat man den gebürtigen Münchner schon spielen sehen, diese Notlösung steht diesmal kaum zur Debatte.

Süle: "Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken"

Innenverteidiger Niklas Süle hält jedenfalls auch in Gladbach alles für möglich: "Sie sind gerade in einem kleinen Tief, aber dass sie kicken können, wissen wir. Wenn man da nicht mit vollem Elan reingeht, kann es böse ausgehen. Wir müssen wieder mit der gleichen Emotionalität reingehen, dann können wir da etwas mitnehmen. Wir haben Hertha und Wolfsburg geschlagen - wir brauchen uns zurzeit vor keinem zu verstecken."

Zum Thema

Sollte Hoffenheim tatsächlich der dritte Auswärtssieg nacheinander und somit ein neuer Klubrekord gelingen, dann könnte dieses Wochenende durchaus ein vorentscheidendes werden im Kampf um den Klassenerhalt. Da kommt der Spielplan den Kraichgauern durchaus entgegen. Ganz genüsslich und "ohne die große Anspannung, am Tag darauf auch spielen zu müssen", konnte Nagelsmann am Freitagabend verfolgen, wie Mitkonkurrent Werder Bremen in Hamburg die nächste Niederlage kassierte (1:2).

Dank des Sonntagtermins kann die TSG abwarten, was die meisten direkten Kontrahenten denn so anbieten an diesem Spieltag. "Grundsätzlich ist es schon angenehm, dass man alles beobachten kann", gibt Nagelsmann zu, "wenn die Ergebnisse so laufen, dass wir mit einem Tick weniger Druck ins Spiel können, dann ist das sicher eine tolle Ausgangssituation. Dann kann man im Prinzip nur gewinnen. Wenn allerdings alle unsere Kontrahenten punkten, dann ist der Druck einen Tick höher." Zumindest theoretisch kann Hoffenheim an diesem Spieltag den direkten Abstieg endgültig ausschließen. Dazu allerdings muss in Gladbach gepunktet werden und Frankfurt muss zu Hause gegen Mainz verlieren. Doch die Eintracht spielt auch erst am Sonntag, nach Hoffenheim.

Michael Pfeifer