Die Stimmungskurve beim VfL Wolfsburg in den zwei Wochen seit dem glanzvollen 2:0-Heimsieg in der Champions League gegen Madrid beschreibt Maximilian Arnold ohne große Umschweife: "Real war überragend, danach ging es stetig bergab."
Nach der jüngsten 2:3-Pleite im Nordderby bei Werder Bremen herrscht schlechte Stimmung unter den "Wölfen", auch bei dem 21-Jährigen: "Auf fußballerischer Ebene war es sehr hart. Gegen Bremen war es sehr bitter, das muss man klar sagen. Da saß ich hinterher im Bus und dachte: Um Gottes Willen, was war da los?"
Spielersteckbrief Arnold
Spielersteckbrief Schürrle
Spielersteckbrief Vieirinha
Bundesliga - 31. Spieltag
Bundesliga - Tabelle
Gründe für die missratene Wolfsburger Saison gibt es viele, einer davon sei wohl, dass das Team oftmals überzeugende Leistungen in der Königsklasse nicht mit in den Bundesliga-Alltag herüberretten konnte. "Es ist ein schwerer Spagat zurück in den Alltag", so Arnold, "jeder muss sich selbst in den A... treten. Das ist uns in dieser Saison nicht so gut gelungen."
Getreu dem Motto "Neue Woche, neues Glück" will der gebürtige Riesaer aber von nun an nach vorne schauen. "Wir haben sehr gut trainiert. Ich hoffe, wir ziehen es durch bis zum Wochenende." Dass er selbst auch dann gegen Augsburg wieder zu den Gesetzten in Trainer Dieter Heckings Elf gehören dürfte, war nicht immer selbstverständlich. Noch vor nicht allzu langer Zeit klagte Arnold als Ergänzungsspieler über zu wenig Einsatzzeit. "Schön, dass ich spiele und das Vertrauen bekomme. Aber es steht und fällt alles mit den Erfolgen, die wir haben. Deshalb sehe ich mich jetzt nicht als Gewinner."
Zuletzt kam das VfL-Eigengewächs auf leicht unterschiedlichen Positionen im Mittelfeld zum Zuge. Seine bevorzugte Rolle hat er für sich gefunden: "Mittlerweile finde ich es auf der Sechs schon ein bisschen besser. Da habe ich mehr Spielanteile. Aber es ist kein Wunschkonzert. Ich muss versuchen, auf jeder Position meine Leistung zu bringen. Das gelingt mir mal mehr, mal weniger."
Wenn wir jetzt sagen, wir streichen die Segel, dann kommen wir nicht am Ziel an.
Maximilian Arnold
Nach einigen Spekulationen über einen möglichen Wechsel verlängerte Arnold seinen Vertrag in Wolfsburg bis 2020. Sicher in der Erwartung, dort dauerhaft auf der europäischen Bühne spielen zu können. Ein Wunsch, der sich möglicherweise in der kommenden Saison nicht erfüllen lässt. "Daran habe ich noch nicht gedacht", sagt der Junioren-Nationalspieler und denkt positiv: "Das kann ja alles noch werden. Wenn ich keine Hoffnung mehr hätte, bräuchte ich nicht mehr zum Training zu kommen. Klar haben wir Chancen liegen lassen. Aber wenn wir jetzt sagen, wir streichen die Segel, dann kommen wir nicht am Ziel an."
Sorgen um Schürrle - Innenbandzerrung bei Vieirinha
Ob bei diesem Vorhaben Arnolds Teamkollege Vieirinha weiterhin mithelfen kann, ist unwahrscheinlich. Beim Training am Dienstagvormittag musste der Portugiese nach einem Pressschlag mit Marcel Schäfer mit einem dickem rechten Knöchel und schmerzverzerrtem Gesicht vorzeitig abbrechen - die Dagnose: eine Innenbandzerrung im rechten Sprunggelenk. Gar nicht auf dem Platz stand André Schürrle, der an einer Oberschenkelverhärtung laboriert.
