Bundesliga

Bieterverfahren um Bundesligarechte beginnt

Vergabe soll vor dem Beginn der EM in Frankreich erfolgen

Bieterverfahren um Bundesligarechte beginnt

Ab 2017 wird kein Sender mehr alle Livespiele der Bundesliga und der 2. Liga übertragen können.

Ab 2017 wird kein Sender mehr alle Livespiele der Bundesliga und der 2. Liga übertragen können. picture alliance

Mindestens eine Milliarde Euro pro Saison erhoffen sich die Bundesligaklubs aus dem Abschluss des neuen Vierjahresvertrages. Die Vergabe soll vor dem Beginn der Europameisterschaft in Frankreich erfolgen. Nach kicker-Recherchen wird allen in Bezug auf Fernsehrechte sowie Übertragungsrechte in mobilen Endgeräten das Recht einer Highlight-Berichterstattung nach Abpfiff der Spiele eingeräumt werden.

Ab 2017 wird kein Sender mehr alle Livespiele der Bundesliga und der 2. Liga übertragen können, was im Moment Sky leistet. Die sogenannte "No-Single-Buyer-Rule" gilt für die kommende Rechteperiode 2017/18 bis 2020/2021.

"Das Bundeskartellamt sieht es angesichts der von Ligaverband und DFL vorgeschlagenen Paketstruktur als ausreichend an, wenn künftig - je nachdem, ob alle Verbreitungswege oder nur die Internet- und Mobilfunkverbreitung umfasst sind - zwischen 30 und 102 attraktive Bundesligaspiele (von insgesamt 306 Spielen) zusammen mit umfassenden Möglichkeiten zur Highlight-Berichterstattung von einem alternativen Bieter erworben werden", teilte das Bundeskartellamt mit.

Konkret werden die Interessenten, die der DFL am Ende für die In- und Auslandsvermarktung pro Saison "eine Milliarde plus X" überweisen sollen, auf verschiedene Pakete des aufgeteilten Spieltages bieten können. Beispielsweise könnte ein Paket das Top-Spiel am Samstag umfassen, das dann auf TV-Sender A läuft. Die verbleibenden Partien könnten dann auf Sender B live übertragen werden. Die DFL will am Dienstag (12. April) über die Ausschreibung informieren.

Tritt dieses erste Szenario nicht ein, und nur ein Sender bietet für den Live-Spieltag im TV, greift die "Online-Lösung", mit der ein Konkurrenzangebot mit ausgewählten Spielen im Internet geschaffen werden soll.

"Wir haben Wert gelegt auf Regelungen, die sicherstellen, dass im Ergebnis mehr als ein einziger Bieter die Live-Rechte erwirbt. Solange nur ein Inhaber der Live-Rechte am Markt ist, birgt dies die Gefahr, dass der Innovationswettbewerb beschränkt wird", sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: "Wie die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, führt ein solches Modell meist nicht dazu, dass der Verbraucher am Ende mehr als ein Abonnement benötigt, um alle Spiele sehen zu können. So können sich die Rechteinhaber gegenseitig auch Unterlizenzen einräumen. Daneben dürfte es aber auch Angebote geben, die nur einen Teil der Live-Spiele umfassen."

Rainer Franzke/cfl/sid