Bundesliga

Schmidt würde Schürrle "gerne in Mainz sehen"

FSV feiert Wiedersehen mit der Ex

Schmidt würde Schürrle "gerne in Mainz sehen"

Wiedersehen mit dem "Bruchweg-Boy": Mainz trifft in Wolfsburg auf André Schürrle. Links Danny Latza.

Wiedersehen mit dem "Bruchweg-Boy": Mainz trifft in Wolfsburg auf André Schürrle. Links Danny Latza. picture alliance

Es geht um wichtige Punkte im Rennen um Europa, die Niedersachsen hinken mit 38 Zählern den eigenen Ansprüchen hinterher - und ganz nebenbei auch Mainz 05 (44), das sich unter Trainer Martin Schmidt zum ernsthaften Kandidaten für das internationale Geschäft entwickelt hat.

Auch der Schweizer wird die Szene in bester Erinnerung haben: 18. Minute, Champions-League-Viertelfinale, VfL Wolfsburg gegen Real Madrid. Kurz vor der Grundlinie lässt Julian Draxler Rechtsverteidiger Danilo stehen, legt den Ball flach und quer in die Mitte zu Schürrle. Der holt zum Schuss aus, wird aber von Kraftwürfel Casemiro umgelegt. Schiedsrichter Gianluca Rocchi zeigt auf den Punkt, Ricardo Rodriguez verwandelt zum 1:0 und legt den Grundstein für den bis dato denkwürdigsten Abend der Wolfsburger Europapokal-Geschichte, der seinen Ursprung in Schürrles beherztem Einlaufen in den "Sechzehner" hatte.

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Derlei gelungene Aktionen gab es vom Weltmeister gegen seinen alten Verein, dessen Dress er von 2006 bis 2011 trug, bislang nur selten zu sehen. Die persönliche Bilanz des gebürtigen Ludwigshafeners gegen die Rheinhessen ist - gelinde gesagt - ausbaufähig: Sechsmal stand Schürrle dem FSV bislang gegenüber, erntete dabei einen miesen kicker-Notenschnitt von 4,80. Weder mit Bayer 04 Leverkusen, der ersten Station nach seinem Weggang aus Mainz (1 Sieg, 1 Unentschieden, 2 Niederlagen), noch mit dem VfL (1 Unentschieden, 1 Niederlage), mochte es für den ehemaligen "Bruchweg-Boy" so richtig klappen gegen die Nullfünfer.

Schürrle hinkt seinen Ansprüchen hinterher

Verbuchte der Rechtsfüßer in seiner letzten Mainz-Saison 2010/11 noch einen starken kicker-Notenschnitt von 2,90 und 15 Tore, hinkt Schürrle seinen Ansprüchen in der laufenden Spielzeit hinterher (kicker-Note 4,06, je fünf Tore und Assists), wenn auch mit zuletzt aufsteigender Tendenz.

Schürrle brachte Mainz 14 Millionen Euro

FSV-Chefcoach Martin Schmidt, der den 25-Jährigen noch aus seiner Zeit als Trainer der U23 kennt (2010 bis Februar 2015), warnt vor der Offensivpower des Weltmeisters. "Tempostark, gutes Dribbling, gefährlicher Abschluss", nennt Schmidt die Vorzüge des Spielers, den er "heute noch sehr, sehr gerne hier in Mainz" sehen würde. Auch wenn er sportlich längst für andere wirbelt, finanziell sind die Auswirkungen seines Weggangs nach wie vor am Bruchweg zu spüren: 2011 zahlte Bayer Leverkusen acht Millionen Euro für das Talent. Doch Mainz 05 profitiert bis heute von den weiteren Wechseln (zu Chelsea, zum VfL), insgesamt erlöste der Tiefensprinter satte 14 Millionen für seinen ehemaligen Verein.

Wer kümmert sich am Samstag um Schürrle?

"Es ist eine große Herausforderung, ihn zu verteidigen", sagt Schmidt und mutmaßt: "Wir werden speziell auf ihn gucken müssen." Wen der 48-Jährige explizit mit dieser Aufgabe betraut, kommt darauf an, wo "Schü" startet. Agiert er wie gegen die Königlichen im Angriffszentrum, haben Leon Balogun und Stefan Bell, der mit Schürrle 2009 deutscher U-19-Meister wurde, das "Vergnügen". Allerdings hat Schmidt schon am Donnerstag den Gedanken im Raum stehen lassen, dass auch Bas Dost nach seiner Verletzung für Dieter Hecking wieder eine Option sein könnte. Dann müssten entweder links der aktuell gesetzte Gaetan Bussmann oder rechts Giulio Donati oder Daniel Brosinski dafür sorgen, dass Schürrles Bilanz gegen seine Karriere-Startrampe nicht die beste bleibt.

Maximilian Müller