Bundesliga

Kramny kritisiert Didavi-Kritiker

VfB-Trainer hat gute Erinnerungen gegen den FC Bayern

Kramny kritisiert Didavi-Kritiker

Rückendeckung für den scheidenden VfB-Star: Trainer Jürgen Kramny mit Daniel Didavi.

Rückendeckung für den scheidenden VfB-Star: Trainer Jürgen Kramny mit Daniel Didavi. imago

Natürlich kann er sich an diesen Tag noch erinnern. Am 19. Oktober 1991 durfte Jürgen Kramny mit dem VfB Stuttgart einen 3:2-Erfolg über den FC Bayern feiern. Ein großer Schritt auf dem Weg zum späteren Meistertitel, den die Schwaben im Sommer 1992 errangen. Ein Sieg, von dem die Stuttgarter am Samstag nur träumen können.

"Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, ein schöner Tag", sagt der aktuelle VfB-Trainer, der damals als 19-Jähriger 90 Minuten auf dem Rasen stand. "Solche Tage vergisst man nicht." Man möchte sie am liebsten wiederholen. Das Rezept damals wie heute ist eigentlich immer das gleiche: "Entscheidend ist immer die gesamte Mannschaft", erklärt Kramny. "Wir müssen gemeinsam defensiv gut arbeiten und gut verteidigen. Und wir müssen zwischendurch auch mal mutig und entschlossen nach vorne spielen."

Vorbild Wolfsburg?

Klingt einfach, ist es aber nicht, wenn man bedenkt, dass der VfB seit elf Bundesligaspielen den Rekordmeister nicht mehr bezwingen konnte. Man werde "einen ausgesprochen guten Tag brauchen", um den Münchnern Paroli bieten zu können. Als Anschauungsunterricht könnte der Wolfsburger 2:0-Erfolg in der Champions League gegen die als übermächtig eingestufte Startruppe von Real Madrid dienen. "Der VfL hat die Anfangsphase gut überstanden und dann mit seiner Spielweise bei den Spaniern Eindruck hinterlassen. Das war deutlich zu sehen", meint Kramny. "Das kann auch für uns wichtig sein." Darum sei es durchaus legitim, "solche Beispiele für sich selbst zu nutzen".

Sie müssen halt die anderen, die auf dem Rasen stehen, ein paar Prozent mehr bringen.

Kramny über die Langzeitverletzten Dié und Großkreutz

Die Negativnachrichten rund um die langfristig verletzten Kevin Großkreutz und Serey Dié (beide Saisonaus, Dié fehlt sogar bis August) sowie um den Abschied von Daniel Didavi schiebt Kramny zur Seite. "Kevin und Serey haben einen großen Wert für uns. Aber ohne sie müssen halt die anderen, die auf dem Rasen stehen, ein paar Prozent mehr bringen." Die Ausfälle müsse man "in der Gruppe auffangen".

Kramny über Didavi: "... da ist ein Wechsel nichts Ungewöhnliches"

Angeführt von einem befreiten Didavi, hofft der VfB-Trainer. "Ich bin sicher, dass er jetzt mit anderen Gedanken im Kopf bessere Leistungen bringen kann." Besser als zuletzt, als der Mittelfeldspieler seine Klasse nicht auf den Platz bringen konnte. "Das war eine schwere Situation - sowohl für ihn als auch für alle."

Die Kritik, die auf den angekündigten Wechsel des Mittelfeldspielers in den sozialen Medien folgte , kann Kramny nicht nachvollziehen: "Daniel ist schon so lange beim VfB. Da ist ein Wechsel nichts Ungewöhnliches. Er hatte in den vergangenen Jahren einen so großen Wert für uns, da verstehe ich die teilweise harte Kritik nicht." Schließlich braucht der VfB Didavi auch diesmal in der anstehenden Schlussphase der Saison, in der es harte Brocken aus dem Weg zu räumen gilt. Angefangen mit dem FC Bayern.

George Moissidis