Bundesliga

Ein Kuriosum in der langen Bundesliga-Geschichte

Als "Pfostenbruch" Laumen im Netz zappelte ...

Ungläubigkeit, Tatenlosigkeit, Tatkraft: Der Pfostenbruch vom Bökelberg.

Ungläubigkeit, Tatenlosigkeit, Tatkraft: Der Pfostenbruch vom Bökelberg. imago

Was war passiert am 3. April 1971? Werder Bremen gastierte bei Meisterschaftsaspirant Gladbach. Es stand 1:1, als Günther Netzer zwei Minuten vor Schluss einen Freistoß nach innen brachte. Laumen erinnert sich: "Ich rausche mit vollem Tempo heran, komme nicht an den Ball und fliege mit dem ganzen Schwung ins Netz. Als ich mich dann hochziehen will, höre ich, wie es knirscht und sehe dann, wie alles zusammenbricht. Erst der Pfosten, dann das ganze Tor. Und ich gehe in Deckung und liege wie ein Fisch im Netz. Die Zuschauer kamen aus dem Lachen nicht mehr raus. Es herrschte ein Riesenspektakel im Stadion."

Die von Referee Gert Meuser gewünschte Aufrichtung des Tores, bei dem sich vor allem die Bremer sehr engagierten - das 1:1 war ein gutes Ergebnis für Werder - misslang. Netzer, wie der Gegner auch im Glauben an ein Wiederholungsspiel, forderte den Ordnungsdienst mehr oder minder deutlich zur Zurückhaltung auf. Meuser brach die Partie nach zwölf Minuten ab. Das DFB-Urteil, das Spiel mit 2:0 für Bremen zu werten, war für die Borussia im Meisterschaftskampf ein Schock.

Am Ende wurde aber doch alles gut, die Fohlenelf wurde Meister vor den Bayern – und fortan wurden Holzpfosten durch Aluminiumgestänge ersetzt. Und Laumen, der aufgrund eines bereits bekannt gewordenen Wechsels ausgerechnet nach Bremen vom damaligen Coach Hennes Weisweiler nur als Joker zum Einsatz gekommen war, hatte seinen Spitznamen "Pfostenbruch" weg.

jch/jl

Legendär: Pfostenbruch am Bökelberg