Bundesliga

Zwischen Real und Realität

Wolfsburg kommt nicht voran - Entscheidende Spiele stehen an

Zwischen Real und Realität

Fordert mehr Konzentration der Wölfe: André Schürrle (li.).

Fordert mehr Konzentration der Wölfe: André Schürrle (li.). Getty Images

Wolfsburg hechelt hinterher. Der Konkurrenz, den eigenen Zielen. Doch während sich der Großteil der VfL-Angestellten immer noch an den längst illusorisch erscheinenden Plan der erneuten Qualifikation zur Champions League festhält (Maximilian Arnold: "Wir sind immer noch der VfL Wolfsburg"), kommt einzig André Schürrle mit einem klaren Blick auf die Realität daher. "Wir reden die ganze Zeit von Platz drei, fallen aber immer weiter zurück. Wir müssen erst mal auf unsere Leistung schauen. Es nützt nichts, wenn wir jede Woche davon reden, dass wir noch in die Champions League wollen."

Die Macher haben in dieser Saison nun fast alles versucht mit diesem Kader, der sich als schwer lenkbar erweist. Der anfangs langen Leine folgten die angezogenen Zügel, doch immer wieder verfallen die Spieler in alte Verhaltensmuster, obendrein entzünden sie eigenständig diverse Störfeuer. Undiszipliniertheiten von Max Kruse und des mittlerweile suspendierten Nicklas Bendtner gehen nicht spurlos am Team vorbei. "Die Situation mit Nicklas ist nicht gerade schön", räumt Schürrle ein, "das ist natürlich auch Gesprächsthema in der Mannschaft."

Wir werden ein Maximum an Punkten holen müssen, um international dabei zu sein.

Klaus Allofs

Und auch auf dem Rasen macht mitunter wieder jeder, was er will. Was Trainer Dieter Hecking zähneknirschend analysieren lässt: "Wir hatten Situationen, da waren Arnold und Guilavogui in der Spitze, Kruse und Schürrle auf dem Flügel und im Mittelfeld. Das sind Dinge, die wir so nicht brauchen, das ist sehr leicht zu verteidigen."

Hoffnungen ruhen nun auf der Länderspielpause, nach der verletzte Spieler wie Julian Draxler, Bas Dost, Ricardo Rodriguez oder Diego Benaglio ins Team zurückkehren sollen. Gelingt mit ihnen noch die Wende? "Wir werden ein Maximum an Punkten holen müssen, um international dabei zu sein", weiß Manager Allofs. Nach der Ligapause stehen direkt ganz entscheidende Spiele an: In Leverkusen und gegen Mainz geht es gegen zwei direkte Konkurrenten um die internationalen Ränge. Zwischen beiden Partien wird's festlich: Dann heißt der Gegner Real Madrid.

Thomas Hiete

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg - SV Darmstadt 98