Bundesliga

DFB ermittelt nach Djilobodjis Geste

Eichin relativiert Fehlverhalten

DFB ermittelt nach Djilobodjis Geste

Mainz' Pablo De Blasis (li.) im Duell mit Werders Papy Djilobodji.

Mainz' Pablo De Blasis (li.) im Duell mit Werders Papy Djilobodji. getty images

Er werde sich Papy Djilobodji mal vornehmen, sagte Thomas Eichin am frühen Samstagabend. Denn so, findet der Geschäftsführer von Werder Bremen, gehe es nicht. Aber: "Das war ein hochemotionales Spiel", so Eichin. Und: "Wir brauchen nicht wegen jeder Aktion ein Ermittlungsverfahren." Aussagen, die durchaus Diskussionsstoff darstellen.

Es war der Aufreger der Partie: Nach einem Zweikampf mit Pablo De Blasis fuhr sich Bremens Innenverteidiger Papy Djilobodji mit dem Finger an der Kehle entlang und blickte grimmig auf den am Boden liegenden Mainzer hinab. "Das ist eine emotionale Sache, er ist ein afrikanischer Typ", sagte Werders Coach Viktor Skripnik und wollte die Geste des Senegalesen nicht überbewertet wissen. Was der Ukrainer wohl meinte: Djilobodji habe ein temperamentvolles Gemüt - und dieses in der Hektik des Spiels für einen kurzen Augenblick nicht unter Kontrolle gehabt.

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Djilobodji

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Ich befürchte nichts, wir haben genug Ermittlungsverfahren gehabt.

Thomas Eichin

Eichin hatte derweil seine eigene Interpretation. "Mit dieser Geste wollte er ihm zeigen, dass er nicht den sterbenden Schwan spielen soll. So habe ich das verstanden", sagte der Geschäftsführer am Sky-Mikrofon.

Djilobodji solle solche Gesten besser unterlassen, "weil man weiß, dass die Kamera alles einfängt", so Eichin. Gleichwohl rechnet er nicht damit, dass sich das Sportgericht des Deutschen Fußballbundes mit dem Fall beschäftigt. "Ich befürchte nichts, wir haben genug Ermittlungsverfahren gehabt." Damit spielte er auf Zlatko Junuzovic und Clemens Fritz an, die sich kürzlich wegen Gelben Karten im Vorfeld des Auswärtsspiels beim FC Bayern verantworten mussten.

Eichin irrte, denn am Sonntag wurde bekannt, dass der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in diesem Fall ermitteln wird. "Wir werden den Fall untersuchen", bestätigte Anton Nachreiner, der Vorsitzende des DFB-Kontrollausschusses, gegenüber dem kicker. Weil Schiedsrichter Manuel Gräfe die Szene nicht gesehen hat, können die Fernseh-Bilder zum Beweis herangezogen werden.

lei/hgk

Bilder zur Partie Werder Bremen - 1. FSV Mainz 05