Bundesliga

Uth: Vom Bankdrücker zum Matchwinner

Hoffenheim: Nagelsmann belebt die Stürmer

Uth: Vom Bankdrücker zum Matchwinner

Spätes Glück: Mark Uth spielt sich ins Team.

Spätes Glück: Mark Uth spielt sich ins Team. imago

Zweimal hatte er schon beim letzten Heimsieg gegen Mainz getroffen (3:2), und auch gegen Augsburg avancierte Mark Uth zum Matchwinner. Mit seinem starken linken Fuß nagelte er die Flanke des eingewechselten Andrej Kramaric per Dropkick unter die Latte und sicherte Hoffenheim den nächsten enorm wichtigen Dreier. "Er hat ein technisch sehr schwieriges und sehr schönes Tor erzielt", attestierte Trainer Julian Nagelsmann, der noch mehr lobende Worte fand für den im Sommer aus Heerenveen geholten Angreifer: "Er wirkt befreit, er trainiert sehr gut und strahlt Freude aus auf dem Feld. Er ist sehr torgefährlich und vor allem arbeitet er extrem viel für die Mannschaft. Und dann sitzt irgendwo im Fußballhimmel einer, der ihn dafür belohnt."

Darauf hat der 24-Jährige lange warten müssen. "Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, Stammspieler zu werden und wichtig zu sein für die Mannschaft. Das ist mir am Anfang nicht geglückt." Zwar hat Uth immerhin 15 Einsätze in dieser Saison für die TSG verbucht (Notenschnitt 3,58), so richtig rund läuft es für ihn aber erst jetzt unter Nagelsmann. "So ist Fußball, es kann schnell gehen", weiß Uth, "der Trainer hat mir gegen Mainz die Chance gegeben, die habe ich genutzt und das Vertrauen zurückgezahlt. Es macht Spaß im Moment. wenn es läuft, dann läuft's."

Spielersteckbrief Uth
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Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
62
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
57
3
Hertha BSC Hertha BSC
42

Schon beim 1:1 in Ingolstadt in der Hinrunde hatte der gebürtige Kölner den Kraichgauern mit seinem späten Ausgleich einen Punkt gerettet. Nun garantierte er mit seinem vierten Saisontreffer wieder drei Zähler im Abstiegskampf. Nun soll auch in Stuttgart am Samstag nachgelegt werden. "Es wäre schon ganz gut, wenn wir auch in Stuttgart drei Punkte holen könnten", hofft Uth, der wie das gesamte Team neue Hoffnung schöpft, endlich die Abstiegsplätze zu verlassen und am Ende die Klasse zu halten, "wenn wir so weitermachen, dann brauchen wir uns keine Gedanken machen."

Nagelsmann: "Mal schauen, wie die Stuttgarter das verkraften"

Auch Nagelsmann strebt den ersten Auswärtssieg unter seiner Leitung an. "Ein wichtiges Spiel, wir haben wieder die Option, drei Punkte zu sammeln, das wollen wir versuchen", erklärte der 28-Jährige, "es wird sicherlich ähnlich emotional, so ein Derby ist immer von der Emotionalität geprägt." Allerdings sieht Nagelsmann seine TSG aktuell psychologisch im Vorteil gegenüber den Schwaben, die zuletzt gegen Hannover (1:2) und in Gladbach (0:4) zwei Niederlagen in Folge kassierten. "Sie haben in den letzten Wochen sehr viele Höhen erlebt und jetzt zwei Rückschläge. Man muss sehen, wie sie damit umgehen. Es ist sicherlich keine leichte Situation für sie, mal schauen, wie sie das verkraften."

"Hoffentlich war das der Türöffner für Volland"

Kevin Volland

Musste lange auf sein sechstes Saisontor warten: Kevin Volland. imago

Die Wahrscheinlichkeit, auch in Stuttgart etwas zu holen, erhöhte sich auch dadurch, dass endlich Kevin Volland wieder trifft. Seit dem achten Spieltag hatte der Nationalspieler auf sein sechstes Saisontor warten müssen. Damals ließ der 23-Jährige einem Doppelpack in Augsburg (3:1) gleich den nächsten gegen Stuttgart (2:3) folgen. "Hoffentlich war das Tor für ihn ein Türöffner", so Nagelsmann, "ich bin hochzufrieden mit seiner Leistung und seiner Entwicklung. Ein toller Teamplayer, ich freue mich riesig für ihn, dass er getroffen hat." In der Tat scheint der neue Coach den hochveranlagten Volland regelrecht wiederbelebt zu haben. "Ich finde, er spielt die letzten Wochen sehr, sehr gut. Auch er arbeitet extrem viel für die Mannschaft, er ist sehr fleißig, hält die Bälle gut, beschäftigt den Gegner, zieht Fouls, seine Gegenspieler haben fast immer eine Gelbe Karte, das macht er sehr gut", lobt Nagelsmann, gibt allerdings auch einschränkend zu bedenken: "Er hatte natürlich gegen Dortmund und auch gegen Augsburg gleich in der ersten Minute Riesenchancen." Die sollte Volland künftig nutzen.

Michael Pfeifer

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - FC Augsburg