Bundesliga

Nullnummer in Frankfurt - BVB ringt Hoffenheim nieder

Überblick: Mainz besiegt Bayer - Gladbacher Remis

Nullnummer in Frankfurt - BVB ringt Hoffenheim nieder

Führungstor: Gladbachs Raffael jubelt über das 1:0 in Augsburg.

Führungstor: Gladbachs Raffael jubelt über das 1:0 in Augsburg. Getty Images

2:2 beim FCA: Johnsons Rezept gegen Augsburgs Zaubertrank

In der ersten von vier Partien am Sonntag trennten sich die Gladbacher am Nachmittag vom FC Augsburg mit 2:2 und konnten in der Tabelle nicht zu den drittplatzierten Herthanern aufschließen. Die Fuggerstädter gaben im ersten Abschnitt zunächst mit ihren weiten Bällen den Ton an und hatten vor allem durch Finnbogason die große Chance zur Führung. Zusätzlich verzeichnete die Weinzierl-Elf einige Abschlüsse, die knapp vorbeiflogen oder in den Armen von VfL-Keeper Hitz landeten. Die wenigen Angriffe der Mannschaft von Trainer André Schubert hatten dagegen mehr Zug - nachdem Hazard am glänzenden Hitz gescheitert war, hämmerte Raffael ein ungewolltes Traoré-Zuspiel aus kurzer Distanz in die Maschen. Nach dem Seitenwechsel schlugen die Augsburger mit ähnlicher Effizienz zurück - Finnbogasons Torpremiere sorgte für den Ausgleich, drei Minuten später markierte Caiuby den 2:1-Führungstreffer - in der Halbzeitpause schien sich der FCA am Zaubertrank gelabt zu haben. Aber Gladbach schüttelte sich kurz und kam dank Johnson postwendend mit dem 2:2 zurück. In den verbleibenden 35 Minuten begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe, doch große Chancen gab es erst in der Schlussphase: Xhakas Distanzschuss parierte Hitz, Finnbogason traf in der Nachspielzeit den Pfosten.

Rot für Geburtstagskind Rudy - Joker Ramos dreht das Spiel

Hoffenheims Rudy foult Aubameyang - und fliegt vom Platz.

Hoffenheims Rudy foult Aubameyang - und fliegt vom Platz. Getty Images

Borussia Dortmund tat sich nach dem Ausflug nach Portugal (1:0 beim FC Porto) gegen die abstiegsbedrohten Hoffenheimer im ersten Durchgang enorm schwer. Ohne den angeschlagenen Abwehrchef Hummels fehlte es dem BVB aus der Defensive heraus an der nötigen Struktur, vorne hingen die Stürmer Aubameyang und Reus 45 Minuten lang in der Luft. Letzterer verzeichnete per Freistoß den einzigen Schuss der Borussia vor der Pause aufs TSG-Tor. Die Kraichgauer spielten flott nach vorne und nutzten eine ihrer drei Chancen zur Führung. Vollands Hammer klatschte Keeper Bürki vor die Füße von Geburtstagskind Rudy, der eiskalt abstaubte. Mit Wiederbeginn brachte Dortmunds Coach Thomas Tuchel Mittelfeld-Organisator Gündogan, der nach wenigen Sekunden den Ball an den Pfosten nagelte. Der Druck des BVB wurde immer größer, zumal Rudy nach einem Foul an Aubameyang mit glatt Rot zum Duschen geschickt wurde. Für die Hoffenheimer wurde es nun eine reine Abwehrschlacht, die ohne Happy End blieb: Mkhitaryan schob in der Schlussphase flach zum 1:1 ein, Joker Ramos drehte per Kopf die Partie zum 2:1 und Aubameyang besorgte mit seinem 22. Saisontor den 3:1-Endstand.

3:1 gegen Bayer: Mit Mallis Doppelpack Richtung Europa

Die Mainzer haben die Pleite in Sinsheim verdaut und durch das 3:1 gegen Bayer Leverkusen wieder ihre Ansprüche auf Europa angemeldet. Die Rheinhessen besiegten den Werksklub, der unter der Woche Sporting Lissabon 3:1 bezwang, verdient. Die ersten 45 Minuten lieferten sehr unterhaltsamen Offensivfußball mit Chancen auf beiden Seiten - wenngleich die Nullfünfer damit wesentlich kaltschnäuziger umgingen: Malli überlupfte Bayer-Keeper Leno zum 1:0, Cordoba erhöhte von der Strafraumkante per Flachschuss. Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurden die Leverkusener etwas druckvoller, doch dann benutzte Jedvaj seine Hände zur Abwehr und Malli erhöhte per Elfmeter zum 3:0. Die Reaktion der von Interimscoach Markus Krösche (Chefcoach Roger Schmidt leistete das erste Spiel seiner Sperre ab) betreuten Leverkusener: Der Anschlusstreffer von Chicharito, der allerdings damit keine Aufholjagd mehr einleiten konnte.

Maue Nullnummer in Frankfurt bei der Premiere

Der Schalker Geis wird attackiert von Frankfurts Huszti.

Der Schalker Geis wird attackiert von Frankfurts Huszti. Getty Images

Zum Abschluss des 23. Spieltags trafen sich Eintracht Frankfurt und der FC Schalke erstmals in der Bundesliga-Historie am Sonntagabend um 19.30 Uhr. Möglicherweise lag es an der ungewohnten Anstoßzeit, dass beide Mannschaften im ersten Abschnitt überhaupt nicht ihren Rhythmus finden wollten. Ein Kopfball von Russ, der nach einem Freistoß ans Schalker Lattenkreuz klatschte, war der einzige Aufreger in Hälfte eins. Auch im zweiten Abschnitt passierte erst einmal nichts - doch dann tauchte Eintracht-Torjäger Meier auf, aber seinen Kopfball fischte Keeper Fährmann aus dem langen Eck. Die Hessen hatten nach rund einer Stunde etwas mehr den Vorwärtsgang drin, doch am Ende blieb es bei einer wenig ansehnlichen Nullnummer. Für die Veh-Elf war es das sechste torlose Remis in dieser Spielzeit - Vereinsrekord!

Lewandowski schlägt gegen die Wölfe wieder zu

Wolfsburg zitterte vor der Partie gegen den FC Bayern vor allem vor Robert Lewandowski - fünf Tore hatte der damalige Joker im Hinspiel (5:1) erzielt. Zwar gab der Rekordmeister zunächst den Ton an, doch die Wölfe waren alles andere als chancenlos. Unmittelbar vor der Pause hatte Schäfer aus elf Metern Distanz die Führung auf dem Fuß. In der 54. Minute hatten die Wölfe Glück, dass Lewandowskis Treffer die Anerkennung zu Unrecht verwehrt wurde, weder Vorbereiter Müller noch der Pole hatten im Abseits gestanden. Sekunden später hatte Lewandowski das 1:0 erneut auf dem Fuß. Die Partie ging nun hin und her: Neuer parierte klasse gegen Draxlers Volleyschuss, in der 66. Minute waren es aber doch die Bayern, die in Person von Coman die Kugel im Netz unterbrachten. Als Lewandowski doch noch zuschlug (74.), war es um die Wölfe endgültig geschehen.

Lewandowski trifft zum 2:0

Wolfsburgs Schreckgespenst: Diesmal beließ es FCB-Stürmer Robert Lewandowski bei einem Treffer. picture alliance

HSV wird für seine Passivität bestraft - Labbadia sauer

Gerade mal sechs Minuten waren in Hamburg gespielt, da lagen die Gäste aus Ingolstadt (mit Nyland für Özcan im Tor) bereits zurück. Hunt servierte Gladbach-Leihgabe Drmic das 1:0 mundgerecht, es war der erste Treffer für den Schweizer im HSV-Dress. Allerdings überließen die Hausherren anschließend den Ingolstädtern weitgehend die Initiative, die dies jedoch nicht in Zählbares ummünzen konnten. In der zweiten Halbzeit aber schon: Hinterseer war nach einer Ecke per Kopf zur Stelle, Rudnevs kam einen Schritt zu spät (61.). HSV-Coach Bruno Labbadia monierte nach dem Spiel ein im Vorhinein nicht gepfiffenes Foulspiel an Holtby und bezweifelte, dass der Eckball vor dem Eckball, der zum Tor führte, gerechtfertigt war. Fakt ist: Seine Elf verhielt sich weiterhin erstaunlich passiv, der FCI wirkte gefährlicher und kam erneut durch Hinterseer (72.) zu einer weiteren Gelegenheit. Auf der anderen Seite schoss Jung knapp über das Gehäuse (76.). Letztlich blieb es in dem kampfbetonten Spiel aber beim Remis.

Hannovers Tormaschine - Christian Schulz!

Christian Schulz

Kapitänssache: Christian Schulz zeigte seinen Hannover-Sturmkollegen, wie man Tore schießt. Getty Images

Geradezu mit Gewalt wollte Hannovers Trainer Thomas Schaaf in Stuttgart die Wende nach acht Niederlagen in Folge herbeiführen. Sechs Änderungen nahm er vor, mit Fossum und Wolf feierten zwei Spieler ihr Bundesligadebüt. Das Tor fiel aber zunächst für den VfB: Nach einer Freistoßflanke stand Werner völlig frei und traf mit der Schulter zur Führung. Hannover wirkte geschockt, doch Schulz' Kopfball brachte die Niedersachsen zurück in Spiel - zumal Sorg nach Niedermeiers Kopfball auf der Linie rettete (38.). Dieses Kunststück gelang ihm übrigens auch in der 66. Minute nach Maxims Versuch aus kurzer Distanz. Der Druck des VfB war dennoch enorm, Hannover mit einem starken Zieler zwischen den Pfosten kam kaum noch zur Entlastung - Werner (75.) und Kostic (78.) vergaben weitere Hochkaräter. Und Hannover? Hatte einen Christian Schulz! Der Kapitän traf erneut nach einem Standard (beide Male war Kiyotake der Vorbereiter) und stellte den Spielverlauf mit dem 2:1 auf den Kopf (84.).

Pizarro hat in Bremen das letzte Wort

Für Werder Bremen war die Partie gegen Darmstadt so etwas wie ein Schicksalsspiel. Das von den Fans ersehnte Schiffshorn im Stadion ertönte in der 33. Minute, Ujah war nach Yatabares kluger Vorlage zur Stelle. Werder hielt seine Weste aber auch in der 26. Partie in Folge nicht weiß: Der Ex-Bremer Wagner kam gegen Wiedwald im Strafraum zu Fall und verwandelte den Strafstoß frech in die Mitte – sein achter Saisontreffer. Bremen brachte hingegen in der 68. Minute das Leder im Tor nicht unter, Ujah und der nachstochernde Pizarro mühten sich vergeblich. Wie bitter für die Skripnik-Elf, dass Sulu nach einem Wiedwald-Patzer stattdessen zuschlug (82.). Am Ende hatte aber Werder das Glück auf seiner Seite. Pizarro stand bei seinem Abschluss kurz vor Schluss im Abseits (Mathenia parierte), die anschließende Ecke köpfte der Peruaner in der 90. Minute zum verdienten 2:2 ein!

Ibisevic und Hertha beenden Negativläufe

Hertha BSC

Große Freude: Die Hertha-Spieler feiern die 1:0-Führung von Stürmer Vedad Ibisevic. Getty Images

Am Freitagabend eröffneten Köln und Hertha BSC den 23. Spieltag der deutschen Bundesliga. "Gerade zu Hause werden wir ganz anders in die Partie gehen. Wir werden Hertha keinen Meter schenken", hatte Flügelspieler Risse im Vorfeld versprochen. Während der ersten 45 Minuten zeichnete sich allerdings ein anderes Bild: Der "Effzeh" stand von Beginn an überraschend tief und überließ den Gästen aus der Hauptstadt zu großen Teilen Ball und Feld. Die erste Chance verbuchten dennoch die Domstädter: Mavraj scheiterte per Direktabnahme (3.). Die Alte Dame tat sich derweil ob der engmaschigen Kölner Abwehr lange schwer, eigene Möglichkeiten zu ergattern - immerhin probierten sich mal Kalou und Haraguchi. Den Riegel knacken konnte schließlich Ibisevic, der nach schönem Zuspiel von Kalou zum 1:0 stach und zugleich seinen Negativlauf von zuvor 599 torlosen Minuten beendete (43.). Was hatten die Kölner im zweiten Durchgang in petto? Zunächst nicht viel, denn es fehlten die Ideen. Die Domstädter wachten aber noch auf - und waren dem 1:1 äußerst nah, als Modeste per Direktabnahme nur den linken Pfosten traf (82.). Pech hatte Köln außerdem, als Referee Tobias Stieler ein Handspiel von Skjelbred im Strafraum übersah (73.). Letzlich blieb es beim 1:0 der Berliner, die nach einer Niederlage sowie vier Remis im Jahr 2016 den ersten Dreier einfuhren und ihren dritten Rang wieder unterstrichen.

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Spieltagsbilder 23. Spieltag 2015/16