Innenverteidiger Langkamp, der voraussichtlich zwei Wochen ausfallen wird, musste gegen den VfL Wolfsburg (1:1) früh ausgewechselt werden. Der in den Wochen zuvor regelmäßig eingewechselte Johannes van den Bergh stand wegen einer Muskelverhärtung gegen den VfL gar nicht im Kader. Und das jüngste Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart hatten Salomon Kalou und Mitchell Weiser, die beide gegen Wolfsburg zurückkehrten, wegen muskulärer Beschwerden im Oberschenkel verpasst – mit anderen Worten: Binnen zehn Tagen erwischte es gleich ein Quartett.
Das weckt Erinnerungen an den Herbst 2014, als eine regelrechte Schwemme an Muskelverletzungen den damals noch von Jos Luhukay trainierten Hertha-Kader dezimierte. So schlimm ist es aktuell noch nicht. Ein Muster erkennt Trainer Pal Dardai nicht, eher eine unglückliche Anhäufung von Zufällen und die jahreszeitbedingte Belastung durch abwechselnd weiche, tiefe und dann wieder härtere Böden. "Ich habe geprüft, ob wir zu viel trainiert haben oder zu wenig", sagt der Ungar, "aber das ist nicht so. Die Belastung ist wie in der Hinrunde. Aber wenn noch zwei, drei Muskelverletzungen kommen, müssen wir das weiter prüfen."
Immerhin: Weiser und Kalou, die erst am Freitag nach dem Abschlusstraining grünes Licht gaben, hielten gegen Wolfsburg durch. Vor allem Kalous Mitwirken entpuppte sich als Segen, der Ivorer war an nahezu allen Offensivaktionen Herthas beteiligt und schoss seinen elften Saisontreffer. Die medizinische Abteilung hatte Schwerstarbeit verrichtet und den Angreifer unter anderem mit Elektrotherapie, Lymphdrainagen und Enzympräparaten hinbekommen – zum Glück für Hertha, wie auch Dardai bemerkte: "Wenn Salomon nicht gespielt hätte, würden wir jetzt hier sitzen und heulen."