Bundesliga

Ibisevic: "Mein Abgang beim VfB hat mich motiviert"

Hertha: Stürmer kehrt an seinen früheren Arbeitsplatz zurück

Ibisevic: "Mein Abgang beim VfB hat mich motiviert"

Topfit und super motiviert: Vedad Ibisevic.

Topfit und super motiviert: Vedad Ibisevic. picture alliance

Die am Freitag in großen Lettern verkündete Meldung, Hertha habe bei Ibisevic die Option bis 2017 gezogen, enthielt null Neuigkeitswert. In dem im Sommer 2015 zwischen den drei Parteien - dem VfB, Hertha und Ibisevic - aufgesetzten, durchaus komplexen Vertragswerk, das als eine Art Mischform aus Leihe und Kauf deklariert war, war ein zweites Vertragsjahr von Anfang an vorgesehen. Der formale Akt, um den Bosnier eben bis 2017 an Berlin zu binden, ist seit Monaten vollzogen, wurde von beiden Klubs - wohl auch aus bilanztechnischen Gründen - indes nie kommuniziert. Bereits am 5. Oktober hatte der kicker getitelt: "Alles klar mit Ibisevic - er bleibt bis 2017". Der Clou: Der VfB, der bereits im ersten Berliner Vertragsjahr von Ibisevic etwa 50 Prozent von dessen Gehalt zahlt, muss auch in der Saison 2016/17 einen vergleichbaren Anteil am Salär entrichten.

Eine Ablöse erhielten die Stuttgarter, die ihren Top-Verdiener, der unter dem damaligen Trainer Alexander Zorniger keine Chance hatte, unter allen Umständen loswerden wollten, im Sommer nicht. Hertha BSC, das sich mit Ibisevic über Monate beschäftigt und ihn auch im VfB-Training mehrfach beobachtet hatte, realisierte den Deal schließlich am Ende der Sommer-Transferperiode - und darf sich angesichts der Saisonbilanz des erfahrenen Angreifers vollauf bestätigt sehen.

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Ibisevic Vedad

Wir wussten, wen wir uns holen.

Michael Preetz

Sechs Tore und vier Assists in der Liga, zwei Treffer und eine Torvorlage im DFB-Pokal - "Vedad", sagt Hertha-Coach Pal Dardai zu Recht, "ist der Spieler, der uns gefehlt hat." Ibisevic habe "am Ende in Stuttgart eine schwierige Zeit gehabt, aber sich dort nie hängen lassen", erklärt Manager Michael Preetz. "Wir wussten, wen wir uns holen. Vedad wollte sich nicht auf diese Art aus der Bundesliga verabschieden." Genau so ist es. Dem kicker sagte Ibisevic: "Mein Abgang beim VfB hat mich richtig motiviert."

Vorschau

86 Bundesliga-Spiele hat er für die Stuttgarter nach seinem Wechsel aus Hoffenheim im Januar 2012 bestritten - und dabei 33 Tore erzielt und 16 vorbereitet. Am Samstag kehrt der bosnische Nationalspieler, der in den Play-offs gegen Irland das EM-Ticket verpasste, erstmals an seinen früheren Arbeitsplatz zurück. Nach dem Abschied aus Stuttgart und den ersten Wochen in Berlin sagte Ibisevic dem kicker: "Ich wollte zeigen, dass ich es so gut kann wie früher." Das hat er in Berlin trotz einer Vier-Spiele-Sperre wegen einer Roten Karte überzeugend geschafft. Jetzt will er der Erfolgs-Geschichte am Samstag gegen den VfB das nächste Kapitel hinzufügen – an einem Nachmittag, der für ihn unter besonderen Vorzeichen steht.

Ich möchte meine Karriere ausreizen, so lange es geht.

Vedad Ibisevic

Und dass 2017 wirklich Schluss ist für den Mann, der im Moment bei 88 Bundesliga-Toren (in 215 Spielen) steht und die 100er-Marke anpeilt, ist keineswegs ausgemacht. "Im Moment", so Ibisevic zum kicker, "fühle ich mich topfit und super motiviert. Wenn das so bleibt, ist 2017 in der Bundesliga nicht Schluss für mich. Ich möchte meine Karriere ausreizen, so lange es geht und ich Tore schieße." Das gelingt ihm ausnehmend gut in dieser Saison. Und es soll so weitergehen, denn: "Ich war in der Hinrunde noch nicht am Limit."

Steffen Rohr

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