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Klopp, Merkel, Werner
Titel und Fehltritte - Kevin Großkreutz steht in seiner Karriere für beides. Gefühle aber waren immer dabei. Ein emotionaler Blick zurück in Bildern und Zitaten. imago (4)
Geboren in Dortmund, aufgewachsen im Arbeiterviertel Eving: In der Tat, Kevin Großkreutz kennt sich in Dortmund bestens aus. Lieblingsort? Das Westfalenstadion natürlich! Dort stand er als Vierjähriger erstmals mit seinem Vater Martin, einem Zechenschlosser, im Block 13 auf der "Süd". Mit sieben Jahren war er erstmals im Besitz einer BVB-Dauerkarte. imago
Klar, auch Großkreutz fährt einen Sportwagen. Aber es ist immer noch der Fußball, der ihm an seinem Beruf den größten Spaß bereitet. 2002 noch als zu schmächtig ausgemustert, schaffte er nach sieben Jahren in Ahlen schließlich 2009 den Durchbruch in Dortmund - als Antreiber und Allrounder. Seine Bilanz bis 2015: 176 Bundesliga-Spiele, 23 Tore, 27 Assists. imago
Das sagte Jürgen Klopp mal, als Großkreutz eine Gesichtsschutz-Maske tragen musste. Die beiden pflegten in ihren sechs gemeinsamen Jahren beim BVB ein inniges Verhältnis, beide standen für Emotionen - und Entwicklung: Der Trainer machte die Borussia immer besser, und Großkreutz, 2009 noch in der 3. Liga unterwegs, wuchs einfach mit. imago
2011 dann der vorläufige Höhepunkt: Großkreutz wird mit "seiner" Borussia Meister! Und er hatte an allen 34 Spieltagen mitgespielt (acht Tore, sieben Assists). imago
Darüber werde man noch in 15 Jahren sprechen, sagte Großkreutz nach dem Meister-Coup 2011 - er konnte ja nicht ahnen, dass er mit seinem BVB schon ein Jahr später noch einen draufsetzen würde: Double! Mit 5:2 demütigte Dortmund die Bayern im DFB-Pokal-Finale, Großkreutz machte freudig mit (kicker-Note 2,0; ein Assist). Auch beim bierseligen Feiern danach. imago
Malocher Großkreutz? Dieses ja gar nicht mal negative Image wird er wohl nie mehr los. Trotzdem hat er recht: Ohne fußballerische Fertigkeiten ist wohl noch kein Spieler in ein Champions-League-Finale eingezogen. Großkreutz schaffte es 2013 in Wembley gegen Bayern und Franck Ribery - es wurde seine vielleicht schmerzhafteste Niederlage: wegen des 1:2-Endstands und wegen einer schweren Mittelfußprellung samt Nagelbettentzündung, die er sich während der Partie zuzog. Er hielt trotzdem bis zum Schlusspfiff durch. Malocher eben. imago
Gegenüber den Medien gilt Großkreutz als eher scheuer Zeitgenosse, in der Kabine ist das anders. Beim BVB fungierte er als Integrationsbeauftragter für die Neuzugänge - eine besonders enge Beziehung herrschte zwischen ihm und Shinji Kagawa. imago
2014 war er ein Lieblingsthema des Boulevard: Die Wörter "Döner-" und "Pinkel-Affäre" wird Großkreutz in seinem Fußballerleben wohl nicht mehr los. Auf dem Fußballplatz gehörte er weiter zu den Leistungsträgern, 2013/14 überzeugte er in Bundesliga (33 Spiele, Notenschnitt 3,24) und Champions League (zehn Spiele, 2,65). imago
Der sportliche Höhepunkt seiner Laufbahn: Weltmeister 2014! Auch wenn Großkreutz in Brasilien ohne Einsatzminute blieb und danach von Joachim Löw nur noch zweimal nominiert wurde. Eine Anekdote, die hängenblieb: Als die Nationalspieler nach dem Achtelfinale Angehörige, z.B. ihre Partnerinnen ins Camp einfliegen lassen durften, lud Großkreutz seine Eltern ein - und BVB-Busfahrer Christian Schulz. imago
Man konnte sich irgendwann kaum noch vorstellen, dass Großkreutz eines Tages den BVB mal verlassen würde. Doch 2015 passierte es ziemlich abrupt: Klopp-Nachfolger Thomas Tuchel stufte ihn als verzichtbar ein, Großkreutz, der in 2014/15 mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen hatte, fühlte sich schlecht behandelt und wechselte ohne Spielgenehmigung zu Galatasaray Istanbul. imago
Weil Galatasaray bei der Abwicklung des Transfers geschlampt hatte, durfte Großkreutz bis zum Winter nicht spielen - doch auch sonst hätte er sich wohl noch mit "seinem" BVB beschäftigt. Als er im September 2015 quasi als Fan eine zu starke Kommerzialisierung bei seinem Herzensklub angemahnt hatte, reagierte Klubboss Hans-Joachim Watzke ungehalten mit obigem Zitat. Die Beziehung war merklich abgekühlt. imago
Den BVB aber werde er "immer lieben", sagt Großkreutz. Sein Körper sagt schließlich nichts anderes: Die Dortmunder Skyline ziert seine Wade, DFB-Pokal, Meisterschale und WM-Pokal seine linke Schulter. Nur der Unterarm ist für die Familie reserviert, für seinen "Little Brother Lanny". imago
Das sagt Robin Dutt, der damalige Sportvorstand des VfB Stuttgart. Denn noch bevor Großkreutz erstmals für Galatasaray hätte auflaufen dürfen, hatte ihn das Heimweh gepackt - Dutt nahm den Weltmeister im Januar 2016 mit Kusshand. Im "Ländle" fühlte sich der Ur-Dortmunder bestens aufgenommen, begann stark, verletzte sich dann - und konnte letztlich den Abstieg nicht verhindern. imago
Viele gingen nach dem Absturz in die 2. Liga - Großkreutz blieb. Frühzeitig hatte er angekündigt, auch einen möglichen Abstieg ausbügeln zu wollen ("Dafür habe ich zu viel Stolz"), daran hielt er sich auch, als es so weit war. Die Fans liebten ihn dafür. picture alliance
So reagierte Großkreutz auf Aussagen seines Ex-VfB-Kollegen Timo Werner (r.), der nach seinem Wechsel zu RB Leipzig erklärt hatte, "von einem Traditionsverein" zu einem Verein zu kommen, "der zu einem Traditionsverein wird". Kein Einzelfall: Zunehmend nutzte Großkreutz die sozialen Medien, um über andere Klubs zu spotten. Die neue VfB-Führung um Sportvorstand Jan Schindelmeiser ermahnte ihn deswegen mehrfach - ohne Erfolg. picture alliance
Großkreutz wurde in der 2. Liga zum Leistungsträger als Rechtverteidiger - doch dann das: In der Nacht zum Faschingsdienstag 2017 landete er nach einer Schlägerei im Krankenhaus, es kam heraus, dass er sich nachts gegen zwei Uhr mit Minderjährigen, noch dazu Juniorenspielern des VfB herumgetrieben hatte. Der VfB löste seinen Vertrag sofort auf, Großkreutz wandte sich unter Tränen mit einem letzten Statement an die Fans und Journalisten (siehe Bild) und kündigte an: "Ich werde jetzt erst mal ruhiger machen." picture alliance
Doch zur neuen Saison wird man Kevin Großkreutz schon wieder im deutschen Profifußball sehen: Am 11. April gab (Noch-)Bundesligist Darmstadt 98 die Verpflichtung des 28-Jährigen ab Sommer bekannt. "Torsten Frings hat sich sehr um mich bemüht und zusammen mit den Verantwortlichen davon überzeugt, dass es der richtige Schritt für mich ist", sagte Großkreutz. imago