Bundesliga

Bartels: "Alle dachten, wir seien tot"

Werder-Wahnsinn gegen Berlin

Bartels: "Alle dachten, wir seien tot"

Endlich wieder im Wohnzimmer Weserstadion getroffen: Claudio Pizarro.

Endlich wieder im Wohnzimmer Weserstadion getroffen: Claudio Pizarro. Getty Images

Weser-Stadion, Samstagnachmittag, 16.58 Uhr: Salomon Kalou stellt für Berlin kurz nach Fin Bartels' Anschlusstreffer den zwei Tore-Vorsprung wieder her. Zwanzig Minuten vor Schluss führt der Tabellendritte souverän - die drei Zähler im Kampf um die Champions-League-Plätze scheinen den Hauptstädter sicher. Gleichzeitig drohte Werder die siebte (!) Heimniederlage im neunten Spiel. "Nach dem 3:1 dachten alle, wir seien tot", gestand Joker Bartels, der erst zur Halbzeit für Levin Öztunali ins Spiel gekommen war.

Pizarro zieht mit Kirsten gleich

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Werder Bremen

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Doch die Grün-Weißen steckten die Köpfe nicht in den Sand, sondern kämpften weiter - und wurden belohnt. Ausgerechnet Claudio Pizarro, der noch im Vorfeld des Spiels davon geschwärmt hatte, wieder einmal im Weser-Stadion treffen zu wollen, trieb den abstiegsgefährdeten Klub zur Aufholjagd. Der 37-Jährige Methusalem, der zuletzt im Mai 2012 vor den eigenen Fans geknipst hatte, traf binnen zwei Minuten gleich doppelt: Erst per Strafstoß, anschließend mit dem Kopf. Für Pizarro waren es die Bundesligatore 180 und 181, was ihn mit Ulf Kirsten auf den gemeinsamen fünften Platz in der ewigen Torschützenliste beförderte - und Werder einen wichtigen Zähler im Kampf gegen den Abstieg bescherte.

Dementsprechend war man sich bei den Grün-Weißen auch einig: "Nach dem Spielverlauf war es ein gewonnener Punkt", sagte Bartels dem "NDR". Dem stimmte auch Coach Viktor Skripnik zu: "Wir müssen zufrieden sein. Für die Moral ist das perfekt. Kompliment an unsere Jungs."

Wiedwald übt dezent Selbstkritik

Felix Wiedwald

Keine gute Figur: Felix Wiedwald hätte Marvin Plattenhardts Freistoß halten müssen. Picture Alliance

Denn für Werder war es das versöhnliche Ende einer 90-minütigen Achterbahnfahrt, die vor allem für Torwart Felix Wiedwald äußert ungünstig begann. Bremens Nummer 42 flog erst bei Vladimir Daridas Distanzschuss in Leere, ehe er bei Marvin Plattenhardts Freistoßschlenzer aus 18 Metern ebenfalls keine gute Figur machte und den Einschlag im Keeper-Eck nicht verhindern konnte. "Da sehe ich nicht ganz so gut aus", gab der 25-Jährige anschließend bei "Sky" zu.

Für den SVW, so Bartels, gab es zu diesem Zeitpunkt "nur noch eine Marschrichtung". Und Werder ging auch bis an die Schmerzgrenze. Dabei genossen die Spieler auch den bedingungslosen Support von den Rängen. Über diese "tolle Unterstützung" freute sich auch Manager Thomas Eichin. Mannschaft und Fans gelang in der für den Klub bedrohlichen Situation einmal mehr der Schulterschluss und man freute sich gemeinsam über das Remis.

Gibt's den dritten Sieg gegen Gladbach?

Und so können die Bremer auch gestärkt in die kommenden Spiele gehen. Denn am Freitagabend wartet mit Mönchengladbach schon die nächste schwere Aufgabe auf die Norddeutschen. Jedoch weiß Werder genau, wie man die Borussia schlägt. Denn die Grün-Weißen gewannen in der aktuellen Saison beide Vergleiche (Liga und Pokal) gegen die Fohlenelf. "Wenn wir an die Leistung aus dem Pokal anknüpfen können", so Bartels, dann "sehen die Chancen nicht schlecht aus." Verlassen können sich die Werderaner dabei wieder auf ihre Fans. Und vielleicht auch wieder auf Pizarro.

ssc

Bilder zur Partie Werder Bremen - Hertha BSC