Bundesliga

BVB deklassiert Frankfurt bei Reus-Comeback

4:0-Erfolg in Dubai - Ramos trifft doppelt

BVB deklassiert Frankfurt bei Reus-Comeback

"Super Test und toller Fußball": Marco Reus feierte nach überstandener Verletzung sein Comeback.

"Super Test und toller Fußball": Marco Reus feierte nach überstandener Verletzung sein Comeback. imago

Im ersten Dortmunder Testspiel der Wintervorbereitung würfelte Tuchel die Startelf durch. Während Reus nach seiner am 16. Spieltag gegen Frankfurt erlittenen Adduktorenverletzung auf den Rasen zurückkehrte, fehlten bei den Westfalen Roman Weidenfeller, der sich tags zuvor im Training bei einem Zusammenprall mit Henrikh Mkhitaryan eine Platzwunde am Auge zugezogen hatte und genäht werden musste, sowie Sven Bender, Marcel Schmelzer (beide muskuläre Probleme), Erik Durm und Nuri Sahin (beide Trainingsrückstand).

Gute Ansätze von Leitner

Tuchel beorderte den 17-jährigen Felix Passlack in die Startelf, der wie der später eingewechselte Christian Pulisic zu den Profis aufgerückt war und dort "eine Hospitation" (BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke) macht. Zudem erhielt der in der Hinrunde zu den Regionalliga-Amateuren versetzte Moritz Leitner, wie von Tuchel jüngst angekündigt , eine Chance von Beginn an und zeigte einige gute Ansätze.

Spielersteckbrief Reus
Reus

Reus Marco

Dortmund war vor einigen Hundert Zuschauern im Maktum bin Raschid Al Maktum Stadion des örtlichen Klubs Al Shabab von Beginn an tonangebend und kam bereits in der ersten Halbzeit zu einer Reihe von Chancen, vergab diese aber oder scheiterte an SGE-Torwart Lukas Hradecky und dem Aluminium (Mkhitaryan, 23.).

Die Eintracht, bei der Trainer Armin Veh Neuzugang Kaan Ayhan zunächst in der Innenverteidigung und später als Rechtsverteidiger aufbot, enttäuschte hingegen nach dem klaren Sieg im ersten Test gegen Al-Alhi Dschidda (5:1) auf ganzer Linie. Einen Kopfball von Alex Meier klärten Matthias Ginter und Mkhitaryan auf der Linie (26.).

Frankfurter Defensive offenbart große Lücken

In der zweiten Halbzeit verfehlte der mexikanische Neuzugang Marco Fabian mit einem Freistoß das Ziel (74.), und ein abgefälschter Schuss von Constant Djakpa ging an die Latte (85.). Ansonsten fand Frankfurt offensiv nicht statt. Und in der Defensive offenbarten sich bei den Hessen, bei denen keiner der verletzten und angeschlagenen Spieler zurückkehrte, große Lücken, sobald der BVB das Tempo anzog.

Ilkay Gündogan

Lockerer Sieg: Der BVB bejubelt die Führung durch Gündogans Elfmeter. imago

Die überfällige Führung für die überlegenen Dortmunder hatte Ilkay Gündogan per Foulelfmeter (39.) besorgt, nachdem zuvor Marc Stendera Reus regelwidrig im Strafraum gestoppt hatte. Zur zweiten Halbzeit wechselte Tuchel durch, brachte neun Neue, was dem Dortmunder Spielfluss aber keinen Abbruch tat. Adrian Ramos erhöhte kurz nach der Pause auf 2:0 (48.). Shinji Kagawa (62.) nach einem Patzer von Hradecky und erneut Ramos (68.) bauten den Vorsprung aus. Am Ende hätte der Sieg noch höher ausfallen können. "Das war ein super Test und toller Fußball", urteilte Rückkehrer Reus: "Aber ich habe schon so viele Trainingslager mitgemacht, das war noch keine echte Standortbestimmung."

Veh: "Wir waren zu platt heute"

Trotz der deutlichen Niederlage war man auch bei der Eintracht einigermaßen zufrieden. "Das war nochmal ein richtig guter Test zum richtigen Zeitpunkt, auch wenn er vom Ergebnis her vielleicht ein bisschen ernüchternd war", befand SGE-Sportdirektor Bruno Hübner. Die Ursachen für die vielen individuellen Fehler lagen für Armin Veh auf der Hand: "Wir waren zu platt heute." Die lange Bus-Anreise sei auch nicht optimal gewesen. "Trotzdem war der Test gut für uns, weil einige jetzt durchgespielt haben", meinte der Eintracht-Coach vor allem mit Bezug auf die Neuzugänge Huszti und Fabian: "Auch wenn's schwergefallen ist, das braucht man in der Vorbereitung."

Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt 4:0 (1:0)

Dortmund 1. Halbzeit: Bürki - Piszczek, Subotic, Hummels, Passlack - Ginter - Gündogan, Leitner - Mkhitaryan, Reus – Aubameyang
Dortmund 2. Halbzeit: Bonmann - Stenzel, Subotic, Sokratis, Park - Weigl - Ginter, Kagawa - Castro, Pulisic - Ramos
Frankfurt: Hradecky - Ignjovski (46. Russ), Ayhan (72. Kinsombi), Abraham (57. Chandler), Oczipka (57. Djakpa) - Stendera (67. Medojevic), Hasebe - Aigner (67. Gacinovic), Huszti, Fabian - Meier
Tore: 1:0 Gündogan (39., FE), 2:0 Ramos (48.), 3:0 Kagawa (62.), 4:0 Ramos (68.)

Jan Reinold/Julian Franzke