Bundesliga

Schaaf: "Wir werden nichts Verrücktes veranstalten"

Hannover: Der neue 96-Trainer im Interview

Schaaf: "Wir werden nichts Verrücktes veranstalten"

Kommt zuversichtlich nach Hannover: 96-Coach Thomas Schaaf.

Kommt zuversichtlich nach Hannover: 96-Coach Thomas Schaaf. picture alliance

kicker: Ist die Entscheidung, Hannover 96 zuzusagen, an den Festtagen gefallen, Thomas Schaaf?

Thomas Schaaf: Schon vor Weihnachten haben die Gespräche begonnen. Nachdem Kollege Michael Frontzeck sich von 96 getrennt hatte, hat mich Martin Bader kontaktiert. Wir haben mehrfach gesprochen, sind dabei aufeinander zugekommen. So habe ich am Montagmorgen meine Zusage gegeben.

Trainersteckbrief Schaaf
Schaaf

Schaaf Thomas

Hannover 96 - Vereinsdaten
Hannover 96

Gründungsdatum

12.04.1896

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

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kicker: Mussten Sie lange überlegen, um dem Abstiegskandidaten zuzusagen?

Schaaf: Nein, doch bevor es zu einer Zusammenarbeit kommt, müssen ein paar Dinge abgeklärt werden, die gegenseitigen Vorstellungen ausgetauscht werden. Das ist über Weihnachten geschehen, so dass einer guten Zusammenarbeit nichts im Weg steht.

kicker: Hatten Sie auch Kontakt zu Martin Kind, dem Patron von Hannover?

Schaaf: Natürlich, habe ich mich auch mit Martin Kind ausgetauscht. Wir kennen uns schon seit Jahren, haben uns immer wieder getroffen – nicht nur, wenn wir gegeneinander gespielt haben. Es ist doch selbstverständlich und normal, dass ich mit diesem entscheidenden Mann, der seit Jahren diesen Klub führt, auch rede. Es ist wichtig, dass zwischen uns Klarheit und Einigkeit herrscht.

kicker: Ihr Vertrag läuft nur eineinhalb Jahre, bis Mitte 2017. Die relativ kurze Vertragslaufzeit irritiert ein wenig?

Schaaf: Warum? Für mich ist es völlig okay und nicht weiter ungewöhnlich. Es geht nun erst mal nur um die Aktualität, darum, in der Rückserie den Klassenerhalt zu bewerkstelligen. Wenn wir dies geschafft haben und weiter gemeinsam arbeiten möchten, haben wir noch genügend Zeit, um zu einer Verlängerung des Vertrags zu kommen. Nun ist es vordinglich, die Mannschaft wieder in sichere Tabellenregionen zu führen. Das ist unser gemeinsames Anliegen.

kicker: Macht es Ihnen nichts aus, dass ihr Vertrag nur für die 1. Liga gilt?

Schaaf: Nein, das macht ja auch Sinn. Wir wollen den Klassenerhalt natürlich schaffen, aber wenn es nicht klappen sollte, haben beide Seiten die Möglichkeit, etwas Neues zu machen.

Wir werden ganz bestimmt nichts Verrücktes veranstalten, sondern nur Spieler holen, die eine Bereicherung für unser Aufgebot sind.

Thomas Schaaf

kicker: Es geht also für 96 in dieser Spielzeit nur um den Kampf ums Überleben?

Schaaf: Richtig, es geht nur um den Klassenerhalt. Über etwas anderes müssen wir augenblicklich nicht nachdenken und reden.

 

kicker: Wie sehen Sie die Chancen?

Schaaf: Ich habe Vertrauen in die Mannschaft. Wenn es anders wäre, hätte ich diese Aufgabe nicht übernommen und würde hier nicht antreten. Es ist eine schwere Aufgabe. Es wird ein hartes Stück Arbeit, bei der wir ganz gewiss einen langen Atem brauchen. Doch wenn jeder mitzieht, wovon ich ausgehe, dann ist der Klassenerhalt machbar.

kicker: Schon vor Ihrer Inthronisierung sind die ersten Spieler verpflichtet worden. Präsident Kind hat weitere Wintereinkäufe in Aussicht gestellt. Sie sind sicherlich in diesem Prozess involviert. Was wird noch kommen?

Schaaf: Natürlich bin ich nun in diesen Prozess einbezogen, stehe in ständigem Kontakt mit dem Geschäftsführer Bader. Alles wird in Ruhe besprochen. Wir suchen nach Lösungen, die Sinn machen. Wir werden ganz bestimmt nichts Verrücktes veranstalten, sondern nur Spieler holen, die eine Bereicherung für unser Aufgebot sind. Meine Devise auch in dieser Hinsicht: Wir stehen nicht unter zeitlichem Druck, Hektik ist nicht angesagt. Wir wollen sorgfältig vorgehen und haben noch bis Mitte/Ende Januar Zeit.

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