Bundesliga

Eichin: Fehleranalyse mit Skripnik

Bremen: Geschäftsführer und Trainer in ständigem Austausch

Eichin: Fehleranalyse mit Skripnik

Befinden sich in permanenten Austausch: Bremens Manager Thomas Eichin (li.) und Coach Viktor Skripnik.

Befinden sich in permanenten Austausch: Bremens Manager Thomas Eichin (li.) und Coach Viktor Skripnik. imago

Die Aufarbeitung hat begonnen. Häppchenweise wird geredet und analysiert, im persönlichen Gespräch oder am Telefon. So wird es vor sich gehen in der Weihnachtszeit und zwischen den Jahren. "Von Heiligabend bis zum zweiten Weihnachtstag machen wir dann mal Pause", schmunzelt Thomas Eichin, der sich ansonsten im ständigen Austausch mit seinem Kollegen in der Geschäftsführung, dem Aufsichtsratschef Marco Bode und dem Trainerteam befindet.

"Es gibt nicht dieses eine, dieses ultimative Gespräch. Das wäre auch Quatsch", erläutert der Manager die Vorgehensweise bei der seit langem angekündigten Bestandsaufnahme am Ende der Hinserie. Also nicht die stundelange Sitzung in den heiligen Hallen des Weser-Stadions, sondern ein steter Austausch über alles, was anliegt. Eichin: "Wir sprechen über die Fehler, die gemacht worden sind. Und wir müssen Entscheidungen treffen und die Rückrunde planen."

Werder Bremen - Die letzten Spiele
VfL Bochum Bochum (H)
4
:
1
RB Leipzig Leipzig (A)
1
:
1
Spielersteckbrief Kroos
Kroos

Kroos Felix

Trainersteckbrief Skripnik
Skripnik

Skripnik Viktor

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

mehr Infos

Die Grundlinie steht dabei seit langem fest: Neuzugänge kann und wird es erst geben, wenn Einsparungen erfolgt sind und so zusätzliche Mittel generiert worden sind. Konkret bedeutet dies: Vermutlich erst im neuen Jahr könnte es unter diesen Voraussetzungen, die die Handlungsfähigkeit arg eingrenzen, Transfers geben, wobei ein so genannter "Kracher" nicht zu erwarten ist. Es kann sich nur um Ergänzungen für den Kader handeln. "Mehr ist nicht drin", bestätigt Eichin einmal mehr den Kurs des abstiegsbedrohten Nord-Klubs, der im Gegensatz zur Konkurrenz im Tabellenkeller wie Hannover, Frankfurt und Hoffenheim sich keine großen Sprünge in der nun anlaufenden Transferperiode leisten kann.

Eichin auf der Suche nach "kreativen Lösungen"

Die kursierenden Namen potentieller Neuer kommentiert der Werder-Geschäftsführer, wie es seine Art ist, auch diesmal nicht. So wurde der in Dortmund abwanderungswillige Jonas Hofmann mit Bremen ebenso in Verbindung gebracht wie der Ukrainer Valeri Fedorchuck (27) von Dnipro Dnipropetrowsk, der aufgrund von diversen Verletzungen dort nicht mehr zum Zuge kommt. Zwei Mittelfeldspieler, die Werder gut gebrauchen könnte, die aber wohl kaum zu haben sind. Es sei denn, sie fielen in die Rubrik "kreative Lösungen", wie Eichin immer so schön sagt. Soll heißen: Sie könnten unter Umständen ausgeliehen werden.

Im Vordergrund stehen indes die Bemühungen, Akteure abzugeben oder auszuleihen, um den Etat zu senken und talentierten Leuten die nötige Praxis zu ermöglichen. Als Verkaufskandidaten gelten in erster Linie Mateo Pavlovic (25) und Martin Kobylanski (21). Ausgeliehen werden sollen Levent Aycicek (21), Marnon Busch (21), Julian von Haacke (21) und Lukas Fröde (21).

Felix Kroos

Seinen Abwanderungsgedanken erteilte Eichin eine klare Absage: Felix Kroos. imago

Weitgehend konkretisiert worden ist auch die Splittung der Kader, wonach die zahlreichen Talente entweder zum Profi-Aufgebot zählen oder bei der U 23 engagiert sind. Details und Namen wollte Eichin noch nicht benennen, doch fest steht, dass die Maßnahme schon zu Beginn der Trainingslager beider Formationen greift. Es ist zu vermuten, dass die Spieler, die im Winter zur Debatte stehen, zur Drittliga-Truppe zurückgestuft werden.

Kein Wechsel von Kroos

Einzige Ausnahme: Lukas Fröde, der bei der Skripnik-Elf eingeplant ist. Er zählt zu den wichtigen Ergänzungsspielern wie auch Oliver Hüsing (22), der als vierter Innenverteidiger benötigt wird und daher wohl kaum abgegeben werden soll. Das angebliche Interesse von Paderborn dürfte sich damit von selbst erledigt haben. Auch den Abwanderungsgedanken von Felix Kroos erteilte Eichin eine klare Absage: "Wir brauchen einen tiefen Kader. Und Felix ist ein gestandener Bundesligaspieler."

Ein Sonderfall, der erst auch im Januar entschieden kann, bleibt die Besetzung der Torwartposition hinter Stammkeeper Felix Wiedwald. Es hängt alles vom Heilungsverlauf bei Raphael Wolf (27) ab, der nach seiner Operation an der Hüfte noch nicht zu Trainingsbeginn am 4. Januar dabei sein kann. "Abwarten", sagt Eichin, der hofft, dass sich eine günstige Perspektive in Sachen Wolf ergibt, sodass er nicht noch einen erfahrenen Zweittorwart verpflichten muss. Eine Notmaßnahme, die das schmale Budget noch mehr strapazieren würde.

Testspiel gegen Besiktas

Derweil haben die Bremer ihr Vorbereitungsprogramm vervollständigt. Trainingsstart ist am 4. Januar um 15 Uhr. Der Start ins Trainingslager nach Belek erfolgt am 7. Januar. Am Anreisetag trägt die Skripnik-Elf das erste Testspiel gegen Besiktas Istanbul am Abend in Antalya aus. Ein Doppelspieltag folgt am 10. Januar in Belek: 15 Uhr gegen Aue, 17 Uhr gegen Sivaspor. Zum Abschluss des Camps in der Türkei trifft Werder am 15. Januar (Anstoß: 15 Uhr) auf Austria Wien.

Hans-Günter Klemm