Bundesliga

"Wenn ein paar Prozent fehlen, reicht es eben nicht"

Heidel und Schmidt trotz Dämpfer zufrieden

"Wenn ein paar Prozent fehlen, reicht es eben nicht"

In Berlin gab es zwar eine Niederlage, doch die Hinrunde des 1. FSV Mainz 05 war gut - keine Frage.

In Berlin gab es zwar eine Niederlage, doch die Hinrunde des 1. FSV Mainz 05 war gut - keine Frage. imago

Um 22.45 Uhr waren die Rheinhessen an der alten Klubspielstätte, in der mittlerweile die U 19 und die U 23 ihre Partien austragen, angekommen. "Die Stimmung war natürlich nicht die wie nach einem Sieg", erklärte Martin Schmidt. Ein bisschen Reha, ein finaler Medizincheck und ein paar Worte von Trainer Schmidt und Manager Christian Heidel - dann durften Yunus Malli und Co. in den Urlaub, der schon am 2. Januar wieder endet. Eine Schelte wird es nicht gewesen sein, denn bei Mainz 05 sind sie zurecht zufrieden mit der Hinrunde. 24 Punkte im ersten Saisonabschnitt, deren 46 in 2015 – macht sowohl in der Hinrunden- als auch der Jahrestabelle einen respektablen achten Rang. Trotz der Verkäufe von Johannes Geis, Shinji Okazaki, Joo-Ho Park und Ja-Cheol Koo im Sommer.

"Ich glaube, dass die Spieler selbst ein bisschen enttäuscht waren", sagte Manager Heidel über das sonntägliche 0:2. "Wenn bei Mainz 05 ein paar Prozent fehlen, dann reicht es eben nicht." Die Leistung erklärte der 52-Jährige damit, dass "die Spieler wollten, aber sie haben nicht das abgerufen, was sie können. Das hat auch etwas mit Unterbewusstsein zu tun".

Spielbericht

Schmidt sieht das ähnlich: "Es kann sein, dass sie dahingefahren sind und gesagt haben: Wenn wir gewinnen, sind wir Fünfter." Träumereien sind in den Augen des Schweizers ein schlechter Ratgeber – und die Niederlage für ihn ein Zeichen, dass die Mannschaft mental noch nicht gefestigt ist.

Coach Schmidt: "Jetzt können wir wieder eine neue Serie starten"

Leistungstechnisch seien die ersten 45 Minuten in der Hauptstadt zum Beispiel nicht schlechter gewesen als die erste Hälfte beim 3:1 in Hamburg vor zwei Wochen. Der Unterschied: "Beim HSV haben wir drei, vier Konter gefahren und vor der Pause einen reingemacht." Was beim Überraschungsdritten nicht gelang. "Die Berliner Sicherheit hat uns verunsichert", lobte Schmidt die Selbstverständlichkeit, mit der die Platzherren ihre Gäste an die Wand spielten. Allzu hart ins Gericht gehen wollte er mit seinen Schützlingen nicht, sondern lieber den Blick nach vorne richten: "Wir haben nach drei Monaten mal wieder auswärts verloren und nach sechs Spielen ohne Niederlage eine kassiert. Jetzt können wir wieder eine neue Serie starten." Und das von einem komfortablen achten Tabellenrang aus, "auf dem wir auch realistisch einzuschätzen sind", wie Schmidt findet.

Benni Hofmann