Bundesliga

Fritz: "Das ist eine Scheißfrage"

Nachgefragt bei Werder Bremens Kapitän

Fritz: "Das ist eine Scheißfrage"

Überwintert mit Werder Bremen auf dem Relegationsplatz: Kapitän Clemens Fritz.

Überwintert mit Werder Bremen auf dem Relegationsplatz: Kapitän Clemens Fritz. imago

Der 1:0-Führung durch Claudio Pizarro (29.) folgte prompt der Ausgleich durch Alex Meier (31.), was den Werder-Kapitän ärgerte. "Es darf nicht passieren, dass wir so leicht den Ausgleich bekommen", sagte Fritz in der Mixed Zone und stellte sich den Fragen zur schwachen zweiten Hälfte der Hanseaten und dem bösen Patzer von Florian Grillitsch vor dem Frankfurter Siegtreffer durch Stefan Aigner (48.).

Frage: Herr Fritz, den Jahresausklang haben Sie sich wohl anders vorgestellt. Wie kann es sein, dass nach einer Führung prompt der Ausgleich fällt?

Spielersteckbrief Fritz
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Clemens Fritz: Gute Frage. Das kann eigentlich nicht sein. Immer wenn wir ruhig kombiniert haben, sind wir zu Chancen gekommen. Dann gehst du in Führung, dann darf es dir nicht passieren, so leicht den Ausgleich zu bekommen. Das ist mehr als ärgerlich. In der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht, um gefährlich nach vorne zu werden.

An der zweiten Hälfte sind wir als Spieler schuld.

Clemens Fritz

Frage: Warum dieser Leistungsabfall nach der Pause?

Fritz: Weil wir zu viele Fehler gemacht haben.

Frage: Aber es fehlte auch an Struktur...

Fritz: Ja, wenn man zu viele Fehler macht, dann ist es schwierig, Struktur ins Spiel zu bringen. Dann muss man das Spiel einfach machen. Wir haben gerade im Aufbau zu viele Fehlpässe gespielt und sind so nicht mehr gefährlich geworden.

Frage: Müssen mehr Impulse von außen kommen?

Fritz: Wie meinen Sie das?

Frage: Änderung der Spielidee zum Beispiel?

Fritz: Wie gesagt: In der ersten Halbzeit haben wir uns ja Möglichkeiten erarbeitet. An der zweiten Hälfte sind wir als Spieler schuld. Da muss sich auf jeder an die eigene Nase fassen.

Frage: Ist die Mannschaft zu unerfahren?

Fritz: Es ist nicht meine Aufgabe, das zu beurteilen. Und das will ich auch gar nicht beurteilen. Wir machen Fehler, klar. Nur ist es wichtig, dass wir aus diesen Fehlern auch schnell lernen.

Frage: Im DFB-Pokal gab es einen überraschenden Sieg bei Borussia Mönchengladbach - hätten Sie den gegen einen Dreier im "Tagesgeschäft Bundesliga" getauscht?

Fritz: Das ist eine Scheißfrage. Man geht auf den Platz und will gewinnen. Sicherlich ist die Bundesliga das Entscheidende und man muss sagen: Wir haben zu wenig Punkte. Das ist auch so, dass man das in die Winterpause schleppt. Das ist ärgerlich und darüber sollten wir uns auch ärgern.

Flo ist gefestigt. Ich denke nicht, dass ihn das umhaut.

Clemens Fritz über Florian Grillitsch

Frage: Sind Sie froh, dass Sie jetzt etwas abschalten können?

Fritz: Es ist schwierig. Wir haben in den letzten fünf Spielen zwei Punkte geholt. Ich kann jetzt nicht direkt den Schalter umlegen und entspannen. Dennoch muss man schauen, dass man ein bisschen entspannt und dass man dann konzentriert in die Vorbereitung geht.

Frage: Felix Wiedwald hat Florian Grillitsch nach dem 1:2 durchgeschüttelt - ist das in Ordnung?

Fritz: Das habe ich nicht mitbekommen, da sind eben Emotionen. Und das ist mir lieber, als wenn er fast einschläft. Es ist halt unheimlich ärgerlich, zumal es ein unmittelbarer Konkurrent war. Mit einem Unentschieden wäre alles in Ordnung gewesen. Es ist jetzt so. Wir müssen trotz alledem nach vorne schauen. Flo ist gefestigt, er hat in den letzten Wochen gute Leistungen gebracht. Ich denke nicht, dass ihn das umhaut.

Aufgezeichnet von: Benni Hofmann