Bundesliga

Timm: "Wahnsinn, wie sich beide Vereine entwickelten"

Ex-Klubs Köln und Dortmund treffen aufeinander

Timm: "Wahnsinn, wie sich beide Vereine entwickelten"

Zwei Herzen schlagen in seiner Brust: Christian Timm, ehemaliger Profi bei Köln und Dortmund.

Zwei Herzen schlagen in seiner Brust: Christian Timm, ehemaliger Profi bei Köln und Dortmund. imago

kicker: Herr Timm, am Samstag treffen Ihre Ex-Vereine 1. FC Köln und Borussia Dortmund aufeinander. Wem drücken Sie die Daumen?

Christian Timm (36): Es ist Wahnsinn, wie sich beide Vereine entwickelt haben, was bei beiden für eine Atmosphäre in den Stadien herrscht. Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust, weil ich bei beiden Vereinen eine super Zeit erlebt und beiden viel zu verdanken habe.

Bundesliga - 17. Spieltag
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Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
46
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
38
3
Hertha BSC Hertha BSC
32
Trainersteckbrief Stöger
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Stöger Peter

1. FC Köln - Vereinsdaten
1. FC Köln

Gründungsdatum

13.02.1948

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Borussia Dortmund

Gründungsdatum

19.12.1909

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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kicker: Wissen Sie schon, wo Sie das Spiel schauen?

Timm: Meine Route für das Wochenende habe ich noch gar nicht so richtig festgelegt. Ich werde es mir aber auf jeden Fall anschauen, ob ich hinfahre, weiß ich noch nicht.

kicker: In Dortmund haben Sie 1997 erstmals Bundesliga gespielt, sind als sehr junger Spieler aber nicht über den Status eines Ergänzungsspielers hinausgekommen. War das Team in den Spielzeiten nach dem Champions-League-Gewinn einfach zu stark?

Timm: Ich war ja erst 17 Jahre alt ... Zu der Zeit war es die stärkste Mannschaft in Deutschland. Da als junger Spieler mitzutrainieren, war schon Wahnsinn.

kicker: Beim 1. FC Köln wurden Sie nach Ihrem Wechsel 1999 schnell Publikumsliebling und Leistungsträger, stiegen in der ersten Saison auf und hielten dann souverän die Klasse. War das die schönste Zeit Ihrer Karriere?

Timm: Ich will da keine Zeit herausstellen. Dortmund war auch wahnsinnig, beides waren Superstationen. Ich habe mich damals eher über die Dortmunder Amateurmannschaft für den FC interessant gemacht. Das war für mich dann der Weg, den Schritt zurückzugehen, um mich weiterzuentwickeln. In Köln war es das erste Mal, dass ich als Spieler in der Bundesliga angekommen bin. Bei Dortmund war ich jung und habe viel erlebt, war aber nicht so gesetzt. Die ersten beiden Jahre in Köln waren für meine Entwicklung sehr wichtig.

kicker: Sehen Sie in der aktuellen Entwicklung beim FC Parallelen zum Aufschwung, den Sie in Ihren ersten beiden Jahren erlebt haben?

Timm: Ich weiß nicht, ob man das vergleichen kann. Ich bekomme das aus der Ferne nicht so sehr mit, aber ich habe den Eindruck, dass da etwas aufgebaut wird, das sich über Jahre festigen wird.

Ich trauere keiner Situation hinterher.

Christian Timm über sein ausgeschlagenes Angebot, zum FC Bayern zu wechseln

kicker: Haben Sie noch Kontakt zu Personen im Verein?

Timm: Diese Saison hab ich Matthias Scherz im Stadion getroffen, zu aktiven Spielern habe ich aber keinen Kontakt. Mit Toni Schumacher habe ich mich beim Pokalfinale kurz unterhalten.

kicker: Sie haben damals ein lukratives Angebot von Bayern München abgelehnt. War das im Nachhinein die richtige Entscheidung?

Timm: Ich trauere keiner Situation hinterher, zumindest stand ich schon mal vor dieser Entscheidung. Ich hatte danach etwas Verletzungspech, das hätte mir in jedem Verein passieren können, ob ich zu Hertha gegangen wäre oder zu den Bayern. Ich bin beim FC geblieben, weil ich meine Entwicklung da zu dem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen gesehen habe. Das war mir noch zu früh.

Publikumsliebling in Köln: Christian Timm folgte der Aufforderung der Fans und blieb beim FC.

Publikumsliebling mit der Rückennummer 23: Christian Timm folgte der Aufforderung der Fans und blieb beim FC. imago

kicker: Was machen Sie heute?

Timm: Ich studiere Sport-Business Management in Düsseldorf und arbeite zusammen mit der Spielerberatung ROGON. Jetzt lerne ich nach der aktiven Karriere zusammen mit meinem Studium die ganze andere Seite. Ich will aufgrund meiner Erfahrung den Spielern etwas weitergeben. Ich habe viel erlebt, mit allen Höhen und Tiefen - was junge Spieler richtig und falsch machen, kann ich gut anhand meiner Karriere festmachen.

kicker: Eine Zukunft als Manager oder Trainer sehen Sie also nicht?

Timm: Im Rahmen meines Studiums habe ich auch in andere Bereiche reingeschnuppert, um herauszufinden was mir liegt und was ich machen will. Aber nein, jetzt habe ich mich für das Spielerberater-Geschäft entschieden.

Interview: Patrick Kleinmann

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