Bundesliga

Skripnik erklärt seine Wechsel

Bremen: Trainer sitzt offenbar fest im Sattel

Skripnik erklärt seine Wechsel

Die Auswechselung von Ujah in der 64. Minute musste Skripnik nach dem Spiel erklären.

Die Auswechselung von Ujah in der 64. Minute musste Skripnik nach dem Spiel erklären. imago

Und einzig ein "Dreier" in Frankfurt am kommenden Wochenende könnte die Grün-Weißen noch vor ihrer schwächsten Hinrunde seit Einführung der Drei-Punkte-Regel bewahren. Der Druck auf Trainer Viktor Skripnik ist für den Moment dennoch eher geringer geworden.

Das freilich liegt nicht so sehr daran, dass Eichin erneut betonte, "keine Trainerdiskussion" zu führen. Denn diese branchenübliche Floskel muss nicht zwingend als Treuebekenntnis ausgelegt werden. Ganz nach dem Motto: Über den Trainer wird nicht diskutiert, sondern irgendwann entschieden. Aber: Der Wille der Verantwortlichen, mit Skripnik auch über die Winterpause hinaus weiterzumachen, ist tatsächlich weiterhin glaubwürdig erkennbar. Und gegen Köln lieferten endlich auch die Spieler mal wieder überzeugende Argumente. Wie konsequent und leidenschaftlich Werder den FC zu Beginn der Partie - und in Ansätzen auch unmittelbar nach der Pause - unter Druck setzte, war ein deutlicher Beleg dafür, dass Skripnik und sein Trainerteam ihre Profis sehr wohl noch erreichen. Die taktische wie moralische Einstellung der Mannschaft war perfekt, ließ aber mit zunehmender Spielzeit unverkennbar nach. "Wir wollten das zweite Tor machen, doch es ist uns nicht gelungen", analysiert Skripnik, "deshalb haben wir uns dann immer weiter zurückgezogen, weil jeder Angst hatte, den entscheidenden Fehler zu machen. Eine Frage der Psychologie." Und eine schlüssige Erklärung.

Die hatte der Coach auch für die zunächst unverständliche Auswechslung von Florian Grillitsch gegen den defensiveren Felix Kroos parat. Der junge Österreicher spielte zwar nicht überragend, war aber genau der Spielertyp, den Werder in der Partie weiterhin gebraucht hätte, um für Entlastung zu sorgen. "Ich freue mich, dass ihr das genauso seht wie wir", entgegnete Skripnik auf entsprechende Nachfragen, "aber Grillitsch war leider angeschlagen, wir mussten ihn rausnehmen." Zudem fand Anthony Ujah nach seinem verschossenen Elfmeter nicht mehr in die Spur. Ihn gegen Claudio Pizarro auszutauschen, bleibt dennoch fragwürdig. "Wir wollten einen Spieler bringen, der die Bälle verteilen kann, die Außen in Szene setzt. Das hat Claudio getan." So weit, so gut. Aber: Präsenz im Sturmzentrum scheint bei Werder nur mit Ujah möglich.

Letztlich fehlte diese, um in der Endphase doch noch den Sieg zu erzwingen. Neben dem Pokalspiel in Gladbach am Dienstag bleibt nun nur noch das nächste Kellerduell in Frankfurt als Hoffnung auf ein "Happy-End" 2015.

Thiemo Müller