Bundesliga

"Unprofessionell": Gentner kritisiert sein Team

Stuttgarts Kapitän legt den Finger in die Wunde

"Unprofessionell": Gentner kritisiert sein Team

Fand nach dem torlosen Remis in Mainz klare Worte: Stuttgarts Kapitän Christian Gentner (re.).

Fand nach dem torlosen Remis in Mainz klare Worte: Stuttgarts Kapitän Christian Gentner (re.). imago

Klare Worte des Kapitäns, der offenbar erkannt hat, dass es Zeit wird, verstärkt die Kollegen in die Pflicht zu nehmen. Irgendwie ist es unter jedem Trainer das gleiche Problem. Die Schwaben spielen meistens nicht schlechter als ihr Gegner, doch der macht eben die Tore und sammelt letztlich die Punkte ein. "Dass wir so ein Spiel fast wieder verlieren, ist für mich unverständlich", schimpft Gentner angesichts einer lange von den Stuttgartern kontrollierten Partie und den Chancen, die der VfB den Gastgebern in der zweiten Halbzeit ermöglichte.

Muto und De Blasis hatten zwei riesige Möglichkeiten, mit denen sie dem bis dahin mehr als ordentlich spielenden VfB den K.o. hätten versetzen können. "Kompliment an Tyton", sagt Robin Dutt zu den beiden Paraden des polnischen Nationalkeepers im Trikot des VfB, der sich in den vergangenen Wochen immer besser präsentiert. Eine deutliche Leistungssteigerung des Sommerneuzugangs, dessen Eingewöhnungsphase offenbar vorbei ist.

Spielbericht

Das Remis vom Freitag hat einerseits gezeigt, dass die Stuttgarter es schaffen, unter Interimstrainer Jürgen Kramny stabiler und kompakter zu stehen. Allerdings auch, dass sie dies nicht über eine komplette Spielzeit hinbekommen. Was Gentner mit unprofessionell beschreibt. Entsprechend überwiegt leicht der Geschmack der Enttäuschung nach dem 0:0. "Das war nicht schlecht, aber in unserer Situation fühlt sich ein Punkt als zu wenig an", sagt auch Robin Dutt. Wie Gentner bemängelt auch der Stuttgarter Sportdirektor gewisse Feinheiten im Spiel des VfB. Er fordert ein besseres Zweikampfverhalten, besseres Durchsetzungsvermögen und mehr Entschlossenheit von seinen Profis ein.

Er macht seine Sache sehr gut. Auch wenn wir nicht gewinnen.

Dutt über Kramny

Die Frage nach der Zukunft von Jürgen Kramny lässt er erst einmal offen. "Es stehen noch zwei Spiele an, danach werden wir uns zusammensetzen", erklärt Dutt, der dem Interimscoach allerdings bescheinigt: "Er macht seine Sache sehr gut. Auch wenn wir nicht gewinnen."

Was allerdings im Pokal am Mittwoch gegen Eintracht Braunschweig Pflicht ist. Verlieren verboten - und ein Remis ist schließlich nicht möglich.

George Moissidis

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 - VfB Stuttgart