Bundesliga

Rückkehrer Heller: "Keine miese Rutsche nach unten"

Außenbahnspieler freut sich auf "bombastische Stimmung" im Derby

Rückkehrer Heller: "Keine miese Rutsche nach unten"

Darmstadts Marcel Heller freut sich riesig auf das anstehende Hessenderby bei seinem Ex-Klub Frankfurt: "Die schönsten Spiele."

Darmstadts Marcel Heller freut sich riesig auf das anstehende Hessenderby bei seinem Ex-Klub Frankfurt: "Die schönsten Spiele." imago

Als Heller im Januar 2007 von den Sportfreunden Siegen zu Eintracht Frankfurt wechselt und dort, unterbrochen von einer einjährigen Leihe nach Duisburg, bis Sommer 2011 bleibt, sieht es in Darmstadt sportlich alles andere als gut aus. Im Sommer 2007 steigen die Lilien aus der damals drittklassigen Regionalliga ab - und bleiben bis zum Aufstieg 2011 in die 3. Liga (zur Saison 2008/09 eingeführt) viertklassig.

Diese Phase, in der er es insgesamt für Heller im Eintracht-Trikot nicht rund läuft (34 BL-Einsätze, zwei Tore), endet in Frankfurt im Sommer 2011 mit dem Abstieg in die 2. Liga. Heller wechselt nach Dresden. Vor seiner Rückkehr in die Arena der Eintracht hegt der 29-Jährige dennoch keinen Groll.

Spielersteckbrief Heller
Heller

Heller Marcel

Bundesliga - 15. Spieltag
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Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
40
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
35
3
Bor. Mönchengladbach Bor. Mönchengladbach
26
SV Darmstadt 98 - Vereinsdaten
SV Darmstadt 98

Gründungsdatum

22.05.1898

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Eintracht Frankfurt

Gründungsdatum

08.03.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz-Weiß

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"Ich hatte meine längste Zeit als Profi dort. Auch wenn es nicht immer so lief, wurde ich immer gut behandelt, habe daher nur gute Erinnerungen und freue mich, im Stadion aufzulaufen", erzählt Heller. Seine Zeit in Frankfurt und die Gründe für den verpassten Durchbruch lässt er nochmal kurz Revue passieren: "Ich kam als junger Spieler und hatte nach einem halben Jahr eine Rückenverletzung, die mich ein Jahr außer Gefecht setzte. Als junger Spieler aus der damals drittklassigen Regionalliga hatte ich nicht das Standing, dass man auf mich wartet. Ich habe nicht mehr richtig Fuß fassen können, aber auch keine richtige Chance mehr bekommen." Insgesamt waren es für Heller dennoch "viereinhalb besondere Jahre und eine lehrreiche Zeit".

"Keine miese Rutsche mehr nach unten"

Marcel Heller zu Frankfurter Zeiten mit dem damaligen Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel.

Marcel Heller zu Frankfurter Zeiten mit dem damaligen Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel. imago

Seit 2013 ist er in Darmstadt glücklich und hat das "ganze Eintracht-Equipment längst an Freunde weitergegeben", wie er schmunzelnd berichtet. Die beiden Spielzeiten dazwischen 2011/12 in Dresden ("Da kam ich nicht klar") und 2012/13 in Aachen (Insolvenzverfahren und Abstieg aus der 3. Liga) verliefen zum Vergessen. "Ich habe das Positive und das Negative im Fußball mitgemacht. Ich kann das einordnen und werde mich auch jetzt nicht ausruhen", sagt Heller und fügt an: "Es ist wichtig, dass es keine miese Rutsche mehr nach unten gibt."

Danach sieht es aktuell nicht aus. Heller ist fit, macht für seinen damals so lädierten Rücken (Knochenriss im Lendenwirbelbereich) regelmäßig stabilisierende Übungen und trumpft auf dem Feld als Topscorer der Lilien auf (5 Tore, 1 Assist). Um diese Bilanz möglichst schon bei der Eintracht auszubauen, gibt der Außenbahnflitzer im Training Gas. Wenn Trainer Dirk Schuster am heutigen Donnerstag wie üblich zur kommenden Antoßzeit die nächste Übungseinheit beginnt, sind es nur noch drei volle Tage bis zum heiß ersehnten Hessen-Derby.

Da wird es ein paar Fouls mehr geben als sonst, hektisch sein und die einen oder anderen werden sich mal Kopf an Kopf gegenüber stehen.

Marcel Heller

"Die Zuschauer und wir sind voller Vorfreude auf das Spiel, es wird sicher eine bombastische Stimmung herrschen, auch viele Darmstädter werden kommen. Die riesige Begeisterung sieht man allein daran, wie viel Leute hier in Darmstadt übernachtet haben, um Karten zu bekommen", berichtet Heller vom Ausnahmezustand im Lilien-Lager. Der Mittelfeldmann erwartet naturgemäß ein hitziges Spiel: "Da wird es ein paar Fouls mehr geben als sonst, hektisch sein und die einen oder anderen werden sich mal Kopf an Kopf gegenüber stehen. Das sind die schönsten Partien, die man haben kann als Spieler. Das Wichtigste ist am Ende trotzdem, dass es kein böses Foul gibt und alle gesund vom Platz gehen."

Mit seiner Mannschaft will Heller "die Atmosphäre im Stadion aufsaugen und mindestens einen Punkt holen". Dann bliebe Underdog Darmstadt in der Tabelle vor dem großen Nachbarn Frankfurt.

Carsten Schröter