Bundesliga

Eine Spur führt zu Murat Yakin

Die Stuttgarter Trainersuche läuft im Hintergrund weiter

Eine Spur führt zu Murat Yakin

Dritter Anlauf in der Bundesliga? Murat Yakin spielte für den VfB und Kaiserslautern, wird nun als Coach in Stuttgart gehandelt.

Dritter Anlauf in der Bundesliga? Murat Yakin spielte für den VfB und Kaiserslautern, wird nun als Coach in Stuttgart gehandelt. imago

Nachdem eine Verpflichtung von Wunschkandidat Lucien Favre schwierig erscheint, führt eine Spur zu einem alten Bekannten: Murat Yakin.

Der Schweizer mit türkischen Wurzeln, der 1997/98 das Trikot der Schwaben trug, wäre momentan zu haben. Zuletzt war der 41-Jährige bei Spartak Moskau tätig. Robin Dutt kommentiert grundsätzlich keine Namen, lässt aber im Interview im aktuellen kicker keinen Zweifel, dass der Klub nach allen Seiten offen ist. "Wir haben momentan eine Interimslösung. Das bedeutet, dass wir noch keine endgültige Lösung haben und dass man sich auch außerhalb des Klubs umschauen kann, ohne dabei zu vergessen, auch im Verein genau hinzuschauen.“

Yakin wurde beim VfB nie richtig glücklich

Yakin passt ins Anforderungsprofil, das vor allem einen deutschsprachigen Coach vorsieht, der am besten die Bundesliga kennt und unverbraucht ist. Der frühere Defensivmann spielte beim VfB als Abwehrchef und im Mittelfeld, wurde aber in Stuttgart nie wirklich glücklich. Mit diversen Allüren - den Kollegen waren irgendwann sogar seine weißen Fußballschuhe, die er als einziger trug, ein Dorn im Auge - eckte der Schweizer Nationalspieler an, der eine oder andere Fehler kam dazu, irgendwann war die Kluft zwischen ihm und dem Team zu groß. Als er dann auch noch im Europapokal der Pokalsieger beim 0:1 gegen den FC Chelsea eine unglückliche Figur abgab und für die Niederlage verantwortlich gemacht wurde, war es vorbei. Yakin zog nach 23 Bundesligaspielen für den VfB entnervt zu Fenerbahce Istanbul weiter.

"Diese Entscheidung hat viel mit Vertrauen und Wertschätzung zu tun"

Bevor er 2006 beim FC Basel seine Karriere beendete, verlief auch ein Kurzversuch beim 1. FC Kaiserslautern (neun Spiele in der Saison 2000/01) wenig glücklich. Jetzt könnte Yakin seinen dritten Versuch in der Bundesliga anpacken - wenn sich Dutt und Co. doch gegen Jürgen Kramny entscheiden sollten, dem der Sportvorstand allerdings erste einmal den Rücken stärkt. "Die Zusammensetzung des Trainerteams ist nicht willkürlich erfolgt", sagt Dutt im kicker. "Diese Entscheidung hat viel mit Vertrauen und Wertschätzung zu tun."

Diese zu rechtfertigen, liegt am Interimscoach. Am besten schon mit einem Erfolg gegen Bremen. Sonst dürfte die Trainersuche intensiviert werden. Ein weiterer Kandidat, der auf dem Markt gehandelt wird: Alois Schwartz, der momentan beim SV Sandhausen beweist, wie man aus wenig viel machen kann.

George Moissidis